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Graue Energie bei Sanierung ökologisch kaum relevant

Sanieren lohnt sich – um Heizenergie zu sparen und CO2-Emmissionen zu vermindern als auch den Wohnkomfort zu erhöhen und langfristige Bauschäden zu vermeiden. (Foto: Nicole Allé)
Sanieren lohnt sich – um Heizenergie zu sparen und CO2-Emmissionen zu vermindern als auch den Wohnkomfort zu erhöhen und langfristige Bauschäden zu vermeiden. (Foto: Nicole Allé)

Um die Wärmewende voranzubringen und die Klimaziele zu erreichen müssen in Deutschland noch viele Gebäude modernisiert werden. Wie sinnvoll energetische Sanierungen aus ökologischer Perspektive wirklich sind hat nun eine Studie herausgearbeitet.

12.07.2016 –Gebäudesanierungen sollen in erster Linie dazu beitragen, Heizenergie zu sparen und CO2-Emmissionen zu vermindern als auch den Wohnkomfort zu erhöhen und langfristige Bauschäden zu vermeiden. Mit einer Sanierungsrate von einem Prozent jährlich werden die Klimaziele bis 2020 nicht erreicht, das hat auch die Bundesregierung schon festgestellt, zwei Prozent oder mehr wären das Minimum für den Gebäudebereich.

Grau ist alle Energie

Doch auch bei einer Sanierung wird erst einmal der Einsatz von Energie benötigt – etwa um das Gebäude zu dämmen oder von fossilen auf erneuerbare Technologien der Wärmebereitstellung umzustellen. Herstellung, Transport, Lagerung, und Montage – die in diesen Prozessen enthaltene Energie wird als „graue Energie“ bezeichnet. In der Studie wurde nun mit Blick auf diese graue Energie eine Ökobilanz erstellt bei der klar wird, dass sich energetische Sanierungen aus Klimaschutzperspektive ausreichend schnell amortisieren.

Die Ökobilanzierung unterschiedlicher energetischer Sanierungsoptionen bei Einfamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, dass die graue Energie bei der Sanierung von Altbauten vernachlässigt werden kann. Dabei seien sowohl die Wärmedämmung der Gebäudehülle als auch eine Modernisierung des Heizungserzeugers mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien günstig für die Umwelt, den ganzen Lebenszyklus betrachtend.

Sanierung lohnt sich aus ökologischer Sicht auch bei kürzerer Nutzungsdauer des Gebäudes

In der Studie wurde dazu eine Amortisationszeit aus Klimaschutzperspektive ermittelt: Diese beträgt laut Studie – natürlich entsprechend Umfang der Maßnahmen und dem Ausgangszustand des Gebäudes – zwischen einem knappen Jahr und wenigen Jahren. Gerade Wärmedämm-Maßnahmen lohnten sich aus ökologischer Perspektive bei Altbauten in der Regel innerhalb weniger Monate bis Jahre. Bei Gebäuden mit bereits niedrigem Energieverbrauch wäre aus ökologischer Sicht der Einsatz Erneuerbarer Energien für die Heizungsbereitstellung günstiger als nachzudämmen.

Wärmedämmung – besser natürlich

Polystyrol, Polyurethan und Mineralwolle sind die am häufigsten verwendeten Dämmmaterialien bei der Gebäudedämmung. Aus ökologischen Gesichtspunkten sollte das Material jedoch möglichst aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen – etwa aus Hanf- und Holzfasern oder Zellulose. Wärmepumpen oder Heizkessel mit Solarthermieanlagen gehören bei dem Tausch von Heizungsanlagen zum Mittel der Wahl. Die geringsten Emissionen verursachen laut Studie Erd-Wärmepumpen, insofern sie mit einem hohen Anteil PV-Strom betrieben werden. Hier muss allerdings die wirtschaftliche Amortisationszeit mit in Betracht gezogen werden, denn die Investitionskosten sind hoch.

Ziel der Studie ist es nicht zuletzt, dass die Ergebnisse daraus bei der Ausgestaltung politischer Instrumente in Zukunft stärker berücksichtigt werden und so eine sinnvolle Sanierungsstrategie. na


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