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Gewerblicher Einsatz von Elektrofahrzeugen lohnt sich

Elektroautos kommen heute in allen Ausführungen daher. Vor allem schnittige Sportwagen und Stadtautos sind beliebt. Foto: <a href="https://flic.kr/p/nE3Lyw" target="_blank">Werner Hillebrand-Hansen</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa
Elektroautos kommen heute in allen Ausführungen daher. Vor allem schnittige Sportwagen und Stadtautos sind beliebt. Foto: Werner Hillebrand-Hansen, CC BY-SA 2.0

Besonders in Unternehmen ist der Einsatz von Elektroautos eine echte Alternative zu konventionellen Fahrzeugen, zeigt eine Analyse vom Öko-Institut. Doch Kaufanreize alleine reichen nicht aus, die Politik muss die Rahmenbedingungen optimieren.

13.09.2016 – Das dürfte umweltbewusste Firmen, die Ihren Fuhrpark ökologischer gestalten wollen, freuen: Ein Online-Rechner des Öko-Instituts für gewerblich genutzte E-Autos zeigt individuell, ob der Umstieg von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auf strombetriebene kostentechnisch sinnvoll ist. In einem Praxisversuch hat das Öko-Institut im Raum Hamburg 500 Fahrzeuge von 200 Unternehmen analysiert. Das Meinungsbild der Firmen und deren Mitarbeitern ist rundweg positiv. Etwa 85 Prozent der Beteiligten attestieren den Fahrzeugen eine gute Praxistauglichkeit und Verlässlichkeit.

Bereits heute werden etwa 84 Prozent aller zugelassenen Elektroautos von Firmen angemeldet, 2014 waren dies immerhin über 8500 Fahrzeuge. Im Schnitt bedeutet dies, dass etwa 8 Prozent der Firmenflotten der untersuchten Unternehmen aus Stromern bestehen. Schaut man genauer hin wird allerdings deutlich, dass rund dreiviertel der Firmen nur ein bis zwei E-Autos unterhalten. Lediglich einige Unternehmen mit Vorreiterfunktion können acht und mehr Wagen mit elektrischem Antrieb in Ihren Garagen vermelden.

Großes Potenzial im Taxigewerbe

Dabei sind in vielen Branchen die Grundbedingungen durchaus gut. Im Taxigewerbe, bei Pflegediensten oder dem Pizza-Lieferservice sind besonders in der Wartung umfangreiche Einsparungen möglich. Grundsätzlich lässt sich diese Einschätzung für alle Fahrzeuge im gewerblichen Kontext teilen, die im Jahr bis zu 40.000 Kilometer im Ein-Schicht-Betrieb zurücklegen. Auch die Kraftstoffkosten können deutlich reduziert werden.

Es gibt also gute Argumente für einen Wechsel von herkömmlichen zu elektrischen Fahrzeugen, insbesondere die Zustellungsbranche könnte von dieser Entwicklung profitieren. Wenige Wirtschaftszweige sind so kompetitiv wie dieser. Es herrscht ein ständiger Kampf um den Markt durch Subunternehmer, die am Rande des Existenzminimums miteinander konkurrieren. Hier könnten E-Fahrzeuge einen entscheidenden Beitrag zur Stabilisierung der Bilanzen leisten.

Florian Hacker vom Öko-Institut beobachtet dennoch, dass der Kostennachteil für Elektroautos im Jahre 2014 bei etwa 2000 bis 3000 Euro lag. Sicher ist sich Hacker jedoch bei den Trends: „Im Jahr 2020 werden wir aber schon Kostenvorteile der E-Autos haben.“ Diese Aussicht veranlasst sogar heute schon Logistik-Unternehmen dazu, sich über Elektrofahrzeuge im Zustelldienst Gedanken zu machen, so Hacker.

Teslas Megafabrik lässt Akkukosten sinken

Um die Kosten für E-Fahrzeuge noch weiter senken zu können geht in naher Zukunft Teslas Megafabrik für Akkus an den Start. Aufgrund der hohen Fertigungsraten könnten die Energiespeicher so bis zu 30 Prozent günstiger werden. Die Firma des Silicon Valley-Milliardärs Elon Musk gilt als Vorreiter in der Branche und will in naher Zukunft bereits das dritte Elektrofahrzeug auf den Markt bringen, diesmal mit knapp 35.000 Dollar Anschaffungspreis nicht mehr nur ein Statussymbol für wohlhabende Umweltbewusste.

Auch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) ist sich sicher dass besonders im kommerziellen Verkehr viel Potenzial für Veränderungen ist. Allerdings gilt das nicht für jeden Fahrzeugtyp, da beispielsweise LKWs aufgrund Ihres Gewichts eine zu große Batterie benötigen würden. Doch schlussendlich weist das ISI hier noch einmal auf die beste Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor hin: Da wo es nicht nötig sei, sollten die Unternehmen eher Fahrzeuge ausmustern, als für ungenutzte Kapazitäten Elektrofahrzeuge anzuschaffen. bm


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Kommentare

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Gunther Carl 15.09.2016, 10:51:30

+175 Gut Antworten

BIS ZU 90.000 EURO BENZIN SPAREN:

 

Beispiel eines Vielfahrers, der z.B. 500.000 km in 8 Jahren je 62.500 km zurücklegt:

 

Porsche Panamera Turbo S, 570 PS, 0-100 km/h in 3.8 Sek., ab 180.024 €

500.000 km

10,4 l Super Plus/100 km

25% angenommener Mehrverbrauch ggü. Hersteller-Verbrauchsangaben

Super Plus 1,565 €/Liter*

Summe Energiekosten: 101.725 €

 

Tesla Model S P90D, 772 PS Motorleistung (539 PS batteriebegrenzt), 0-100 km/h in 3.0 Sek., ab 135.400 €

 

500.000 km

18,1 kWh/100 km

25% angenommener Mehrverbrauch ggü. Hersteller-Verbrauchsangaben

Strom 0,294 €/kWh*

70% Anteil Supercharger-Nutzung (kostenlos)

Summe Energiekosten: 9.977,63 €

Kraftstoffkosten-Ersparnis mit Tesla Model S: 101.725 - 9.978 = 91.747 €

 

* aktuelle Wertvorgabe des Bundesministeriums für Wirtschaft

(Quelle: www.apl.de)


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