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Energieerzeugung – EnergieverbrauchNutzenergiebilanz macht Effizienz-Potenziale sichtbar

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Wo kommt die Energie her, wie wird sie verteilt? Eine neue Nutzenergiebilanz macht Energieflüsse bis zu den Endverbrauchern deutlich.  (Foto: Michael Bemmerl, CC BY 3.0 DE via Wikimedia Commons)

Eine sektoren­übergreifende Nutzenergiebilanz macht Energieflüsse von der Primär- bis zur Nutzenergie in einer interaktiven Grafik deutlich und zeigt, dass Potenziale zur Energieeffizienz-Erhöhung in vielen Anwendungsbereichen vorhanden sind.

20.12.2023 – Energie fließt – aus der Steckdose, als Wärmeenergie durch den Heizkörper, im Smart-Phone, beim Fahren mit dem Elektroauto oder in industriellen Prozessen. Aber wo genau kommt die Energie her, und wo genau geht sie hin? Die neue, detaillierte und interaktive Grafik, die vom BDEW, der AG Energiebilanzen (AGEB), der Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung (HEA) und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) erstellt wurde, ist die erste Nutzenergiebilanz, die seit 2007 erstellt. Sie umfasst die Sektoren Verkehr, Industrie, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen und private Haushalte und bildet den Weg der Energie von der Erzeugungsquelle bis zum Endverbrauch ab. Mittels der Ergebnisse lassen sich ganzheitliche Erkenntnisse über den Stand der Energieeffizienz in Deutschland gewinnen.

Der Weg von der Primär- bis zur Nutzenergie

Eine Nutzenergiebilanz weist den Anteil der Energie aus, der am Ende der gesamten Umwandlungskette dem Endverbraucher als Nutzenergie zur Verfügung steht, erläutern die Forschenden – wie zum Beispiel Licht aus den verschiedenen Leuchtmitteln, Raumwärme aus den Heizungsanlagen oder mechanische Energie der Fahrzeuge. So zeige die interaktive Grafik alle Energieflüsse – angefangen von der Erzeugung und dem Import über die Umwandlung, Verteilung und den Endenergieverbrauch bis hin zur Anwendungsseite und Nutzenergie. Für das Betrachtungsjahr 2021 lasse sich beispielsweise der Energiemix in einzelnen Industriebranchen oder Anwendungsbereichen im Haushalt in der Grafik ablesen.

Auch ungenutzte Energie wird erfasst

Das um die Nutzenergiebilanz erweiterte Energieflussbild zeigt auch, wie viel eingesetzte Energie im Laufe des gesamten Umwandlungsprozesses ungenutzt bleibt. So lassen sich ganzheitliche Erkenntnisse über den Stand der Energieeffizienz in Deutschland gewinnen.

Seit Veröffentlichung der letzten vollständigen Nutzenergiebilanz im Jahr 2007 gab es hier laut der aktuellen Analyse deutliche Fortschritte: Der Nutzenergiefaktor, also das Verhältnis der Nutzenergie zur eingesetzten Endenergie, lag in Deutschland 2021 bei rund zwei Dritteln. Zum Vergleich: 2007 betrug der Nutzenergiefaktor noch 51 Prozent. Damit hat sich Effizienz des Gesamtsystems, also das Verhältnis von Nutzenergie zu Primärenergieverbrauch, von 2007 zu 2021 von 31 Prozent auf 46 Prozent gesteigert.

Besonders hoch sei der Nutzenergiefaktor in der Industrie mit rund 80 Prozent, berichten die Forschenden. Im Verkehrssektor hingegen werde weniger als ein Drittel der eingesetzten Endenergie tatsächlich genutzt bzw. in Antriebsenergie umgesetzt.

Von der Anwendungsbilanz zur Nutzungsbilanz

Die statistische Darstellung der Energiebilanz endete bislang bei der Lieferung von Energie an Letztverbraucher und der Aufgliederung dieses Endenergieverbrauchs nach Energieträgern und Anwendungszwecken. Der Prozess der Umwandlung hört jedoch nicht mit der Lieferung von Energie an Letztverbraucher auf, erläutern die Experten. Vielmehr wandeln diese unter Einsatz verschiedener Anwendungstechnologien die bezogene End- in gewünschte Nutzenergie wie bspw.  beheizte Räume oder gekühlte Getränke um.

Die Erstellung der aktuellen Nutzenergiebilanz setzte umfängliche Analysen und zusätzliche statistische Angaben insbesondere bezüglich der Wirkungsgrade bzw. Nutzenergiefaktoren voraus, die bei der Anwendung der Endenergie zum Tragen kommen.

Die Interaktive Grafik, Ableitungen daraus sowie FAQ zur Nutzung und Interpretation der interaktiven Grafik finden Sie hier.


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