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Windkraftausbau in EuropaRekordjahr, aber Ziele noch nicht erreicht

Windkraftanlagen in den Niederlanden
Die Niederlande haben 2023 1,9 Gigawatt Windkraftleistung auf See installiert. (Foto: PxHere / CC0 1.0 Universal)

In Europa wurden im vergangenen Jahr 18,3 Gigawatt neue Windkraftkapazität installiert, davon 16,2 Gigawatt in der EU 27. Das ist beachtlich, aber nur die Hälfte dessen, was notwendig wäre. WindEurope gibt Prognosen für die Jahre bis 2030.

11.03.2024 – Europa hat im Jahr 2023 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 18,3 Gigawatt installiert. Davon entfielen 16,2 Gigawatt auf die EU-27, ein Rekordwert. 3,8 Gigawatt der Gesamtmenge sind Offshore-Windkraftanlagen.

Der europäische Branchenverband WindEurope, der die Zahlen veröffentlicht hat, verweist aber auch auf die Schattenseite: die erreichte Ausbaumenge ist nur die Hälfte dessen, was gebaut werden müsste, um die Klima- und Energieziele für 2030 zu erreichen.

Der größte Anteil des Zubaus (21 Prozent) fand in Deutschland statt. Hier gingen 3,5 GW Wind an Land in Betrieb und 329 Megawatt Offshore. Auf Platz zwei des Länderrankings folgen die Niederlande mit 527 Megawatt Wind an Land und 1,9 Gigawatt Windkraft auf See. Platz drei belegt Schweden mit 1,9 Gigawatt Wind an Land, auf See hat Schweden keine Anlagen errichtet. Dicht hinter Schweden liegt Frankreich.

79 Prozent der neuen Anlagen (14,5 Gigawatt) wurden an Land errichtet. Das Volumen der Offshore-Neuinstallationen wächst, im vergangenen Jahr lag es bei 3,8 Gigawatt. Fast die Hälfte der neu angeschlossenen Kapazität auf See entfiel auf die Niederlande (1,9 GW), der Rest auf Großbritannien (833 MW), Frankreich (360 MW), Dänemark (344 MW), Deutschland (329 MW) und Norwegen (35 MW). WindEurope geht davon aus, dass auch weiterhin zwei Drittel der neuen Windanlagen bis 2030 an Land gebaut werden.

Trotz des Krieges hat die Ukraine 146 Megawatt neue Windkraftkapazität errichtet. Jedoch stehen derzeit 71 Prozent (1,9 GW) der installierten Kapazität aufgrund des Krieges still.

Dänemark und Irland haben den meisten Windstrom im Strommix: 56 bzw. 36 Prozent. In Deutschland sind es 31 Prozent. In weiteren sieben Ländern deckte die Windenergie mindestens 20 Prozent des Strombedarfs: Großbritannien (29 %), Niederlande (27 %), Spanien (27 %), Schweden (26 %), Portugal (26 %), Litauen (21 %) und Griechenland (20 %).

Zahlen zum Repowering

Europa hat im Jahr 2023 736 Megawatt Windkapazität stillgelegt. Gleichzeitig wurden 1,5 Gigawatt Repowering-Leistung in Betrieb genommen. Der Netto-Kapazitätszubau betrug damit insgesamt 17,6 Gigawatt. Im Zeitraum 2024 bis 2030 sollen etwa 27 GW stillgelegt werden. WindEurope schätzt,  dass 16 GW davon repowert werden (was letztendlich zu 28 GW Repowering-Kapazität führt). Die verbleibenden 11 GW werden vollständig stillgelegt und aus dem System genommen. Repowering verdreifacht die durchschnittliche Windparkleistung bei gleichzeitiger Reduzierung der Anzahl der Turbinen um 25 Prozent.

Bis 2030 jährlich 29 Gigawatt realistisch

WindEurope prognostizierte zwischen 2024 und 2030 einen Ausbau innerhalb der EU von 200 Gigawatt Windkraftleistung, durchschnittlich 29 Gigawatt pro Jahr. Zur Erreichung der Klima- und Energieziele, müssten jedes Jahr 33 Gigawatt gebaut werden. 2030 sollte demnach die kumulierte Windkraftleistung bei 393 liegen, das EU-2020-Ziel liegt bei 425 Gigawatt. In Gesamt-Europa könnten dann Anlagen mit einer Gesamtleistung von 500 Gigawatt sauberen Windstrom erzeugen. pf


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