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Arktisches Meereis auf historischem Niedrigstand

Die Satellitenaufnahme zeigt die Ausdehnung des Meereises der Arktis am 10. September 2016 im Vergleich zur durchschnittlichen Ausdehnung von 1981 bis 2010 (orange Linie). (Foto: © <a href=" http://nsidc.org/news/newsroom/2016-ties-2007-second-lowest-arc
Die Satellitenaufnahme zeigt die Ausdehnung des Meereises der Arktis am 10. September 2016 im Vergleich zur durchschnittlichen Ausdehnung von 1981 bis 2010 (orange Linie). (Foto: © National Snow and Ice Data Center)

In diesem Jahr dehnt sich die Eisfläche der Arktis nur ungewöhnlich langsam aus, wodurch Millionen Quadratkilometer weniger Meereis entstehen. In der Antarktis erreichte die Ausdehnung ungewöhnlich früh ihr Maximum und nimmt nun schnell ab.

24.11.2016 – Seit 1978 wird mittels Satellitenmessungen regelmäßig die Ausdehnung der Eisflächen an den Polkappen überwacht. So gering wie in diesem Jahr war der Zuwachs allerdings noch nie, zeigen Messungen des U.S. National Snow and Ice Data Center. Außergewöhnlich hohe Meeresoberflächentemperaturen verminderten kombiniert mit hohen Lufttemperaturen die Ausdehnung des Meereises in der Arktis wie auch in der Antarktis.

Das Meereis der Arktis wuchs demnach im Oktober auf nur 6,4 Millionen Quadratkilometer an – üblich waren von 1981 bis 2010 im Durchschnitt 8,95 Millionen Quadratkilometer. Nachdem die Ausdehnung in der Antarktis in diesem Jahr relativ früh ihren Maximalwert erreichte, beginnt sie nun ziemlich schnell wieder abzunehmen. Zwar ist es auf der Südhalbkugel Frühling und ein Abtauen der Eismassen normal, ungewöhnlich ist allerdings die Geschwindigkeit. Im Oktober betrug die Fläche dort 17,6 Millionen Quadratkilometer und lag damit unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Damit wird ein Abbrechen der östlichen Eisschelfe zum Ende des Sommers der Südhalbkugel stark begünstigt.

Klimawandel sorgt für höhere Temperaturen

Zahlreiche Wissenschaftler bewegt seit Wochen die Frage, weshalb sowohl in der Arktis als auch Antarktis die Meereisfläche derartig gering ist. Für das Nordpolarmeer lässt sich immerhin eines eindeutig sagen: Es ist zu warm. Im November waren es wochenlang nur Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, im Durchschnitt war der Oktober acht Grad zu warm. Nicht nur die Lufttemperatur ist im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten zu hoch, auch das Meer ist wärmer als üblich, weshalb sich die ohnehin nicht besonders dicke Eisdecke nur langsam schließen kann.

Klimaforscher erklären die Entwicklungen in der Arktis zumindest zum Teil mit der globalen Erwärmung, die Nordpolarregion hat sich in den letzten Jahren deutlich erwärmt. Der neue Negativrekord in der Antarktis ist dagegen nicht so eindeutig zu erklären. Denn trotz globaler Erwärmung ist dort das Meereis in den vergangenen 40 Jahren gewachsen, die Region gilt als nicht so anfällig gegenüber dem Klimawandel. Wissenschaftler vermuten deshalb eher zufällige Entwicklungen als Ursache. So haben Westwinde im Oktober das Meereis vor der Antarktis zusammengeschoben und an anderer Stelle in niedrigere Breiten gedrückt, wo dies Eismassen tauten. cw


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