Menü öffnen

Energiewende wirkt: Deutscher CO2-Ausstoß sinkt

Die offiziellen Daten des Umweltbundesamts für 2015 zeigen: Die Reduktion der Treibhausgase kommt in Deutschland nicht schnell genug voran, sowohl im Energie-, Verkehrs- als auch Landwirtschaftssektor. (Foto: © <a href="https://www.flickr.com/photos/123
Die offiziellen Daten des Umweltbundesamts für 2015 zeigen: Die Reduktion der Treibhausgase kommt in Deutschland nicht schnell genug voran, sowohl im Energie-, Verkehrs- als auch Landwirtschaftssektor. (Foto: © David J, CC BY-SA 2.0)

Die Energiewende beginnt zu wirken, die deutschen Treibhausgasemissionen sind nach offiziellen Zahlen 2015 erneut leicht gesunken, besonders in der Energiewirtschaft. Der Verkehrssektor macht allerdings Sorgen, dort stiegen die Emissionen an.

01.02.2017 – Den Zahlen des Umweltbundesamts (UBA) zufolge stieß Deutschland 2015 insgesamt 901,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente aus, das sind 2,3 Millionen Tonnen oder 0,3 Prozent weniger als 2014. Im Vergleich zum Referenzjahr 1990 bedeutet das einen Rückgang von 27,9 Prozent. Die größten Einsparungen verzeichnete der Energiesektor, der 11,8 Millionen Tonnen weniger ausstieß. „Die Energiewende beginnt zu wirken. Immer mehr Strom stammt aus Sonne, Wind oder Wasser und nicht mehr aus Kohle oder Öl. Das zeigt sich in weiter sinkenden Emissionen“, kommentierte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger die Zahlen.

Gleichzeitig forderte sie weitere Anstrengungen: „Um unser Klima zu schützen und die Klimaziele von Paris zu erreichen, müssen wir schrittweise komplett aus der Kohleverstromung aussteigen.“ Denn auch wenn die Zahlen aus dem Energiesektor Mut machen, sie reichen nicht für die Erfüllung der deutschen Klimaziele. Experten erwarten, dass Deutschland die bis 2020 gesteckten Ziele nicht erfüllen kann, dafür ist der bisherige Weg der Bundesregierung zu wenig ambitioniert.

Emissionen aus dem Verkehr steigen erneut

Aufgrund des Erfolgs der Erneuerbaren Energien sind große Mengen an Stromüberkapazitäten entstanden. Allein im vergangenen Jahr exportierte die Bundesrepublik 50 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Ausland, das sind acht Prozent des gesamten Inlandsverbrauchs. Genug Kapazitäten um alte, ineffiziente und klimaschädliche Kohlekraftwerke abzuschalten – wenn die Bundesregierung es denn wollen würde.

Auch in den anderen Sektoren muss deutlich mehr getan werden. Im Verkehrsbereich sind die Emissionen erneut um 0,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf 160,8 Millionen Tonnen angestiegen. Schuld sind die gestiegenen Fahrleistungen im Straßenverkehr, ein Trend, der nun schon seit Jahren anhält. „Die Zahlen zeigen: Nur mit der Elektromobilität haben wir eine Chance, die Emissionen des Verkehrs zu senken“, sagte Krautzberger.    

CO2, Methan und Lachgas dominieren Emissionen

Abermals gestiegen sind auch die Emissionen aus der Landwirtschaft, 2015 um 0,5 Prozent auf nun 73 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Nachdem der Landwirtschaftssektor in den 1990er Jahren große Einsparungen erreichen konnte, stagniert der Klimaschutz seit einigen Jahren. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) bremst ambitionierte Klimaschutzziele, obwohl die Emissionen aus der Bodenkalkung und Harnstoffdüngung wie bereits im Vorjahr weiter anwachsen. Das Hauptproblem bleibt nach wie vor die Düngung.

Bei den Arten der Emissionen dominiert Kohlendioxid – größtenteils aus der Verbrennung fossiler Energien – mit 87,8 Prozent aller deutschen Emissionen. Es folgen Methan mit 6,2 Prozent und Lachgas mit 4,3 Prozent, vor allem aus der intensiven Landwirtschaft. Fluorierte Treibhausgase (F-Gase) verursachen zwar nur etwa 1,6 Prozent der Emissionen, haben aber zum Teil sehr hohes Treibhauspotenzial. cw


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft