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Folgen des Klimawandels in Europa deutlich spürbar

Die stürmische Atlantik-Küste in Portugal. Klimabedingte extreme Wetterereignisse sollen laut dem Bericht der Europäischen Umweltagentur zukünftig immer häufiger auftreten. (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/jamoutinho/8409440025" target="
Die stürmische Atlantik-Küste in Portugal. Klimabedingte extreme Wetterereignisse sollen laut dem Bericht der Europäischen Umweltagentur zukünftig immer häufiger auftreten. (Foto: José Moutinho / flickr.com, CC BY 2.0)

Der Klimawandel wirkt sich in Europa zunehmend negativ auf die Gesundheit der Menschen und die Wirtschaft aus, zeigt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur. Zukünftig sollen daher bessere Strategien, Konzepte und Maßnahmen erarbeitet werden.

30.01.2017 – Auch in Europa ist es in den letzten Jahren immer häufiger zu klimabedingten extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen, Hitzewellen oder Stürmen gekommen. Ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) hat daher nun die neuesten Trends und Prognosen zum Klimawandel sowie dessen Folgen für die europäischen Länder ausgewertet. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Klimaveränderungen jetzt schon gravierende Auswirkungen auf die Ökosysteme, Wirtschaft sowie auch die Gesundheit der Menschen in Europa haben.

So ist bereits seit Jahren zu beobachten, dass sich die Niederschlagsmuster ändern. Während regenreiche Regionen in Europa immer größeren Niederschlagsmengen ausgesetzt sind, werden regenarme Regionen immer trockener. Klimabedingte extreme Wetterereignisse sind in den letzten Jahrzehnten ebenfalls immer häufiger aufgetreten und sollen zukünftig noch weiter zunehmen.

Selbst wenn Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels in den kommenden Jahren schneller als bisher vorgenommen werden, wären die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen noch über viele Jahrzehnte spürbar. „Ausmaß und Auswirkungen des künftigen Klimawandels werden von der Effektivität der Umsetzung der weltweiten Vereinbarungen zur Eindämmung der Treibhausgasemissionen abhängen“, sagt Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA. Ebenfalls sei aber auch die Entwicklung richtiger Strategien und Konzepte notwendig, „um die durch aktuelle und prognostizierte Klimaextreme hervorgerufenen Risiken zu verringern“, so Bruyninckx weiter.

Süd- und Südosteuropa besonders betroffen

Den Prognosen der EUA zufolge werden vor allem die südlichen und südöstlichen Länder Europas unter den Folgen des Klimawandels leiden. Bereits jetzt seien dort immer häufiger extreme Hitzeperioden sowie ausbleibende Niederschläge spürbar. Dadurch werde auch die Ausbreitung klimasensitiver Infektionskrankheiten begünstigt, was die Gesundheit vieler Menschen zunehmend gefährdet.

Aber auch in den westlichen Regionen Europas bedroht der steigende Meeresspiegel bereits viele Küstengebiete. Aufgrund der Versauerung und steigenden Meereserwärmung gefährdet der Klimawandel auch immer mehr die marinen Ökosysteme. So konnte eine Studie im Dezember vergangenen Jahres zeigen, dass die Klimaveränderungen zu einer nachhaltigen Veränderung der Lebensgemeinschaft des Wattenmeeres geführt haben. Kälteliebende Arten haben sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter zurückgezogen, während Tiere wie Seezungen, Strand- oder Schwimmkrabben ihren Platz eingenommen haben.

Europas Wirtschaft leidet zunehmend unter dem Klimawandel

Die Europäische Umweltagentur geht in ihrem Bericht davon aus, dass die wirtschaftlichen Folgekosten des Klimawandels sehr hoch ausfallen werden. Sie schätzt, dass klimabedingte Extremwetterereignisse in Europa seit 1980 Schäden in Höhe von mehr als 400 Milliarden Euro verursacht haben. Zukünftige Kosten werden für den Mittelmeerraum als besonders hoch prognostiziert. Bisher verzeichneten Deutschland mit 79 Milliarden Euro, Italien mit 60 Milliarden sowie Frankreich mit 53 Milliarden die höchsten absoluten Schadenssummen.

Zukünftig müssen andere Politikfelder bei der Anpassung an den Klimawandel mehr als bisher mit einbezogen werden. So sollte laut der EUA auch die Kohärenz politischer Maßnahmen über unterschiedliche Politikfelder und –ebenen hinweg verbessert sowie flexiblere und adaptive Konzepte für den Umgang mit den Folgen des Klimawandels erarbeitet werden. jk


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