: Frankreich vollzieht Kohleausstieg bis 2023
Frankreich will seine letzten Kohlekraftwerke bis 2023 abschalten, das kündigte Präsident François Hollande auf der UN-Klimakonferenz in Marrakesch an. Ein ehrgeiziger Schritt ist das allerdings nicht, Kohle spielt in Frankreich keine große Rolle.
21.11.2016 – Die vier noch aktiven Kohlekraftwerke des Landes besitzen eine installierte Leistung von 3 Gigawatt, eine fast vernachlässigbare Größe in der Stromerzeugung des Landes. Den Plänen der französischen Regierung zufolge, sollen die wegfallenden Strommengen durch Gaskraftwerke ersetzt werden. Den Löwenanteil von rund 75 Prozent liefern ohnehin die 58 Atomreaktoren des Landes.
Bereits im Juli hatte Energie- und Umweltministerin Ségolène Royal angekündigt, einen Mindestpreis für französische CO2-Zertifikate im Europäischen Emissionshandelssystem einzuführen. Ab 2017 soll es dann in Frankreich teurer werden, eine Tonne Kohlenstoffdioxid in die Luft zu blasen. Eine Maßnahme, die vor allem auf Kohlekraftwerke zielt und mittelfristig deren Abschaltung herbeiführen soll.
In Sachen CO2-Ausstoß geht Frankreich also voran, ebenso wie Großbritannien, das vor einem Jahr einen Kohleausstieg bis 2025 angekündigt hatte. Beide Länder wollen die Strommengen aber nicht nur durch ehrgeizige Ausbaupläne für Erneuerbare Energien ersetzen, wie es etwa Deutschland mit dem Atomausstieg plant. Im Gegensatz dazu treiben die Regierungen in Paris und London teure und unsichere AKW-Neubauten in Flamanville oder Hinkley Point voran. Dem internationalen Klimaschutz ist damit kaum geholfen. cw
Kommentare
Diskutieren Sie über diesen Artikel