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Hauptstädte sind für mehr Klimaschutz

30 große europäische Städte haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Etwa zehn Milliarden Euro wollen sie gemeinsam für eine umweltfreundliche öffentliche Beschaffung ausgeben. Auch die Kommunen wollen handeln.

12.04.2015 – 30 Bürgermeister haben gemeinsam in der französischen Hauptstadt vereinbart, die Einkäufe der öffentlichen Hand an ökologischen Kriterien auszurichten. Neben Paris beteiligen sich unter anderen Madrid, Kopenhagen, Athen, London und Rom. Insgesamt wollen die Metropolen jährlich rund zehn Milliarden Euro für eine umweltfreundliche öffentliche Beschaffung ausgeben. „Es ist die Zeit für die europäischen Hauptstädte und Metropolen gekommen, ihre Kräfte im Kampf gegen den Klimawandel zu bündeln“, heißt es in der Erklärung. Möglichkeiten, den Klimaschutz voranzutreiben, gibt es etwa bei der energetischen Gebäudesanierung und dem Einsatz umweltfreundlicher öffentlicher Verkehrsmittel.

Auch Berlin hat die Deklaration unterzeichnet. In der Stadt beschaffen öffentliche Vergabestellen Produkte und Dienstleistungen in einem finanziellen Umfang von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr. Seit zwei Jahren gibt es in der Hauptstadt eine Verwaltungsvorschrift, die eine umweltverträgliche Beschaffung regelt. „Aufgrund dieser großen Marktnachfrage kann die öffentliche Verwaltung entscheidend zum Klimaschutz beitragen und zum Motor für Innovationen in klimaschonenden Produkt- und Dienstleistungsbereichen werden“, erklärte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Ziel sei es, die Hauptstadt bis zum Jahr 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln und die CO2-Emmissionen um mindestens 85 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.

Abzuwarten bleibt allerdings, ob es bei bloßen Worten bleibt, um das eigene Image aufzubessern oder ob dem Gesagten konkrete, ausreichende Taten folgen. Die Verwaltungen der Metropolen haben feste Strukturen. Umstellungen und Umdenken dürften da schwer fallen. Andererseits ist jedoch auch klar: Auch die Städte werden die Folgen des Klimawandels besonders stark zu spüren bekommen. Ein hohes Klimaengagement wäre also nicht uneigennützig und damit sinnvoll.

Darüber sind sich auch die Kommunen vielerorts im Klaren. Der Deutsche Städtetag hat im Januar eine Erklärung verabschiedet, wonach das Bundesumweltministerium und die kommunalen Spitzenverbände die Kommunen in ihrem Engagement für den Klimaschutz unterstützen wollen. Bei der Umsetzung des Ziels, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent zu senken, seien die Kommunen entscheidend, heißt es. Sie entwickelten Klimaschutzprogramme und -konzepte und setzten diese gemeinsam mit den Bürgern vor Ort um. Im Mittelpunkt stünden dabei die Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau Erneuerbarer Energien.

Die Bestrebungen sind weiter ausbaubar, doch nichtsdestotrotz: Über 6.000 Klimaschutzprojekte in rund 3.000 Städten, Landkreisen und Gemeinden wurden seit 2008 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert. Mehr als 350 kommunale Klimaschutzmanager sorgen dafür, dass Klimaschutzkonzepte durch konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Diese Ansätze lassen sich weiter ausbauen. rr


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