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Luftströme wirbeln Weltklima durcheinander

Flut
Die globale Erderwärmung bringt gigantische Luftströme und damit auch den weltweiten Transport von Wärme und Feuchtigkeit ins Stocken. Dies könnte laut Wissenschaftlern verheerende Wetterextreme wie Hitzewellen und Überschwemmungen auslösen. (Bild: Ray_Shrewsberry / pixabay)

Die globale Erderwärmung bringt gigantische Luftströme und damit auch den weltweiten Transport von Wärme und Feuchtigkeit ins Stocken. Dies könnte laut Wissenschaftlern verheerende Wetterextreme wie Hitzewellen und Überschwemmungen auslösen.

28.03.2017 – Zwischen den Tropen und der Arktis schwingen gigantische Luftströme auf und ab und transportieren Hitze und Feuchtigkeit als planetare Wellen. Geraten diese jedoch ins Stocken, können daraus extreme Wetterbedingungen wie Fluten oder Dürren resultieren. Die vom Menschen verursachte globale Erderwärmung schafft dabei Bedingungen, die derartige Wetterextreme begünstigen, zeigt nun die Untersuchung eines internationalen Zusammenschlusses von Wissenschaftlern. Nach langjährigen Untersuchungen habe man jetzt einen deutlichen Fingerabdruck menschlicher Aktivität entdecken können.

„Die kalifornische Dürre 2016, die Überschwemmung in Pakistan 2010 und die Hitzewelle in Europa 2003 zählen alle zu einer äußerst beunruhigenden Serie von Extremen“, sagt Michael Mann von der Pennsylvania State University in den USA, Leit-Autor der Untersuchung. In der Vergangenheit seien derartige Ereignisse öfter aufgetreten als durch die direkte Wirkung der globalen Erderwärmung zu erwarten gewesen wäre. „Also muss es hier einen zusätzlichen Effekt des Klimawandels geben“, so Mann.

Die Wissenschaftler konnten durch ihre Analyse deutliche Muster erkennen, inwiefern die Menschheit Luftströmungen beeinflusst und dadurch das Entstehen von Wetterextremen begünstigt hat. „Wenn dasselbe Wetter wochenlang anhält, dann kann in einer Region aus sonnigen Tagen eine heftige Hitzewelle werden, oder Dauerregen führt zu Fluten“, erklärt Ko-Autor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Erwärmung der Arktis verlangsamt Luftströmungen

Dies führe dazu, dass die Nord-Süd-Windungen des Jetstreams sehr groß werden und die von West nach Ost dagegen ins Stocken geraten. Größtenteils werden die Luftströme dabei von den Temperaturunterschieden zwischen dem Äquator und den Polen angetrieben. Dieser Motor verlangsamt sich jedoch aufgrund der zunehmenden Erwärmung der Arktis. Außerdem heizen sich die Landmassen schneller auf als die Meere, was ebenfalls negative Auswirkungen auf die weltumspannenden Luftströme hat.

Die planetaren Wellen umkreisen die nördliche Erdhalbkugel zwischen den Tropen und der Arktis in großen Kurven. Genau zu den Zeitpunkten, in denen die östliche Vorwärtsbewegung der Wellen stoppte, haben die Wissenschaftler besondere Temperaturverteilungen entdeckt. „Es stellte sich heraus, dass die Temperaturverteilung, die das Stocken der planetaren Wellen begünstigt, in fast 70 Prozent der Simulationen zugenommen hat“, sagt Ko-Autor Kai Kornhuber, ebenfalls vom PIK. Durch die Begrenzung der weltweiten Treibhausgasemissionen ließe sich das Risiko der Zunahme von Wetterextremen deutlich reduzieren. jk


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