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Wetterextreme stellen UN-Meteorologen vor Rätsel

Arktis
Am 7. März 2017 war in der Arktis eine Fläche von rund 14,4 Millionen Quadratkilometer mit Meereis bedeckt – der dritte Negativrekord in Folge. (Bild: mariohagen / pixabay)

Auf dem Höhepunkt des Winters wurden in der Arktis Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt gemessen, obwohl die Ausdehnung des Meereises gerade ihr Maximum erreicht. Wissenschaftler stoßen zurzeit an die Grenzen ihres Klimasystem-Verständnisses.

27.03.2017 – Vor allem die aktuellen Klimaentwicklungen in der Arktis stellen Meteorologen der Vereinten Nationen aktuell vor unerforschtes Territorium. Auf dem Höhepunkt des Winters sollten in der Region zurzeit eigentlich durchgehend zweistellige Minusgrade herrschen. Allerdings gab es in den vergangenen Wochen teilweise Temperaturen, die nur noch knapp unter dem Gefrierpunkt lagen – deutlich zu warm für die Jahreszeit in der nördlichen Erdregion. Am 7. März war in der Arktis nur noch eine Fläche von rund 14,4 Millionen Quadratkilometer mit Meereis bedeckt, wodurch das dritte Jahr in Folge ein neuer Negativrekord aufgestellt wurde.

Zurzeit treten aber auf der ganzen Welt ungewöhnlich viele Wetterextreme auf. Es scheint beinahe so, als sei das Klima aus den Fugen geraten. Peru kämpft nach starken Unwettern mit Schlammlawinen, Nordafrika wurde von Kälteeinbrüchen heimgesucht und Australien verzeichnete dagegen extreme Hitzewellen. Selbst die Wissenschaftler der Welt-Meteorologie-Organisation (WMO) stehen inzwischen vor einem Rätsel.

Unerforschtes Territorium für Meteorologen

„Auch ohne einen starken El Niño im Jahr 2017 sehen wir andere bemerkenswerte Veränderungen auf dem ganzen Planeten, die die Grenzen unseres Verständnisses des Klimasystems herausfordern“, sagt David Carlson, Direktor des Welt-Klimaforschungsprogramms der WMO. „Wir sind jetzt auf wirklich unerforschtem Territorium.“

2016 sei nicht nur das wärmste Jahr seit dem Beginn der Wetteraufzeichnung gewesen. Auch erreichten die an der Wasseroberfläche gemessenen Temperaturen der Weltmeere erschreckend hohe Rekordwerte. Ebenfalls sei der Meeresspiegel während des starken El Niño von 2015/2016 um rund 15 Millimeter gestiegen. Der seit 1993 gemessene durchschnittliche Anstieg von 3 bis 3,5 Millimeter pro Jahr wurde damit deutlich übertroffen. jk


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