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Zehn Milliarden Dollar für eine Energiewende in Afrika

Traditioneller Lehmofen, Bengal
Rund 600 Millionen Afrikaner leben ohne Strom, Erneuerbare Energien könnten helfen, manchmal sind aber auch herkömmliche Lösungen die besten: Traditioneller Lehmofen. (Bild: Sumita Roy Dutta / CC BY-SA 4.0 / via Wikimedia Commons)

Etliche Industrieländer haben im Rahmen der Pariser UN-Klimakonferenz rund 10 Mrd. US-Dollar für den Ausbau Erneuerbarer Energien-Anlagen in Afrika zugesagt. Die Entwicklungsländer fordern zudem Hilfe, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.

08.12.2015 – Von deutscher Seite sollen drei Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 beigesteuert werden, Deutschland trägt damit den größten Anteil an Unterstützung. Ebenso werden sich Frankreich, die USA, Großbritannien, Kanada, Japan, Italien, Schweden, die Niederlanden die EU-Kommission finanziell beteiligen. Man müsse verhindern, so die deutsche Umweltministerin am Rande der Klimaverhandlungen in Paris, dass der steigende Energiebedarf der afrikanischen Länder mittels fossiler Energien gedeckt werde.

Der Kontinent hat viel aufzuholen – rund 600 Millionen Menschen haben in Afrika keinen Zugang zu Strom und leben daher oft in Armut oder haben keinen Zugang zu Bildung, da sie nicht einmal über Licht verfügen um etwa bei auch Dunkelheit in ihren Häusern oder Hütten zu arbeiten oder zu lernen. Allein mit kleinen Solaranlagen könnte hier schnell und einfach Abhilfe geschaffen werden.

Ziel des Afrika-Projekts bis 2020 ist es zunächst, zusätzliche 10 Gigawatt an Erneuerbaren Energien zu installieren. Bis 2030 werden sogar ambitionierte 300 Gigawatt Kapazität angepeilt. Noch sieht es beim Ausbau Erneuerbarer auf dem afrikanischen Kontinent recht mager aus; vor allem für Wasserkraftwerke lägen Pläne vor, berichtet das Umweltministerium.

Während die Bundesregierung also den Ausbau der Erneuerbaren im Ausland beschleunigen will, werden indes aber auch Kohlekraftwerk-Technologien aus Deutschland ins Ausland, bspw. nach Griechenland, exportiert. Die klimapolitische Sprecherin der Grünen Annalena Baerbock mahnt deshalb, dass die wichtigen Zusagen hinsichtlich der Unterstützung einer afrikanischen Energiewende nicht durch die Förderung von Kohlekraft in der deutschen Exportpolitik konterkariert werden dürften.

Die Entwicklungsländer fordern aber nicht nur Unterstützung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, sondern auch finanzielle Hilfe bei der Bewältigung der bereits vorhandenen Folgen des Klimawandels – wie Dürre, Trockenheit, Bodenerosion oder auch Überschwemmungen. Die schnelle Hilfe bei Naturkatastrophen sollen Versicherungen abdecken, die Industriestaaten sagen dafür 420 Millionen Dollar zu. Außerdem publizierte das Klimasekretariat der Vereinten Nationen eine Liste mit Beiträgen, die reiche Staaten für den Klimaschutz in Entwicklungsländern bereitstellen sollen. Die Frage nach einer langfristigen Haftung für Folgeschäden ist bislang jedoch nicht geklärt. na


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