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Bürger-Energie hat viele Nutzeffekte

Gemeinsam haben das Gilde Center und die ENERGO Heilbronn-Franken eG das Contracting-Projekt zur Stromeinsparung erfolgreich umgesetzt. Heilbronn, April 2014.  (Quelle: Bündnis Bürgerenergie e.V., Jörg Farys)
Gemeinsam haben das Gilde Center und die ENERGO Heilbronn-Franken eG das Contracting-Projekt zur Stromeinsparung erfolgreich umgesetzt. Heilbronn, April 2014. (Quelle: Bündnis Bürgerenergie e.V., Jörg Farys)

Energieprojekte in Bürgerhand stärken die lokale Wertschöpfung und bringen vor Ort vielfältigen gesellschaftlichen Nutzen, das bestätigt eine neue Studie. Die geplante Ausschreibungspflicht für neue EEG-Anlagen gefährdet nun die Erfolgsgeschichte.

18.09.2015 – Die Autoren der Studie des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES), die Greenpeace Energy zusammen mit dem Bündnis Bürgerenergie e.V. finanziert und heute in Berlin vorgestellt hat, haben durch Interviews mit Branchenakteuren und Experten mehrere gesellschaftliche Nutzeneffekte herausgearbeitet. So konnten Photovoltaik-, Windkraft- oder Biomasse-Projekte in Bürgerhand oder mit Bürgerbeteiligung laut IZES bundesweit bis zu 113.600 Vollzeitarbeitsplätze erhalten oder neu schaffen. Die Wertschöpfung dieser Projekte summierte sich allein im untersuchten Jahr 2012 auf bis zu 5,3 Milliarden Euro. 4.000 Windenergieanlagen und 1,2 Millionen Solaranlagen haben Bürger in Deutschland mittlerweile realisiert. Über steigende Steuereinnahmen profitierten davon vor allem auch die kommunalen Haushalte.

Durch das Engagement in Bürgerenergie-Projekten wächst die gesellschaftliche Akzeptanz für die Energiewende, Kapital und Einfluss auf dem Energiemarkt werden breiter gestreut. Die Akteure der Bürgerenergie sorgen laut Studie zudem für technische Innovationen und können Ökostrom-Anlagen häufig günstiger errichten als große, profitorientierte Marktteilnehmer, da sie bspw. einen Teil der Kosten durch ihre ehrenamtliche Arbeit kompensieren. Fast die Hälfte der gesamten in Deutschland installierten Ökostrom-Leistung von 73 Gigawatt befinde sich mittlerweile in Bürgerhand. In Zukunft dürften die Transaktionskosten noch wichtiger werden. Denn die Technologien zum Ausgleich von Schwankungen bei Sonnen- und Windenergie sind kleinteilig und regional verankert.

Das Oligopol der großen Konzerne auf dem Energiemarkt sei aufgebrochen, so Marcel Keiffenheim, Aufsichtsrat beim Bündnis Bürgerenergie und Leiter Politik und Kommunikation bei der Energie-Genossenschaft Greenpeace Energy, nun gelte es aber die berechtigten Interessen der Bürgerenergie zu schützen. Sorgen bereitet der Bürgerenergie vor allem die geplante Ausschreibungspflicht für neue EEG-Anlagen. Die lokalen Akteure sind hier im direkten Wettbewerb benachteiligt, weil sie – anders als Großkonzerne – Kosten und Risiken einer Ausschreibung meist nicht auf mehrere Projekte verteilen können. Das Bündnis Bürgerenergie fordert daher Ausnahmen vom Ausschreibungsprinzip. na


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