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Energieeffizienz und Klimaschutz im Mittelstand

Ausgezeichnete Energie-Scouts mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und DIHK-Präsident Eric Schweitzer am 8. Juli 2015 © DIHK/Schicke
Ausgezeichnete Energie-Scouts mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und DIHK-Präsident Eric Schweitzer am 8. Juli 2015 © DIHK/Schicke

In der Debatte um die Energiewende sollten Energieeinsparpotenziale und Energieeffizienz im deutschen Mittelstand nicht aus den Augen verloren werden. Gefragt ist dabei eine gezielte Mitarbeitermotivation, aber auch etwa das Wissen um Best-Practice-Beispiele und Initiativen zum Thema.

10.07.2015 – Innovative Lösungen für Energieeffizienz und Klimaschutz sind insbesondere für den deutschen Mittelstand attraktiv, stellt er doch eine wichtige Stütze des deutschen Wirtschaftssystems dar. Sein Potenzial, aktiv an der Energiewende teilzunehmen, ist groß. Das Ziel der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz ist es daher, den Mittelständlern durch Dialog, Informationen und Qualifizierungen konkrete Hilfestellung zu geben und als Vermittler von Ansprechpartnern aufzutreten.

Am vergangenen Mittwoch lud die Initiative gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur Veranstaltung „Innovative Wirtschaft - Motivation für den Klimaschutz“ nach Berlin ein. Dort diskutierten Experten aus Wissenschaft und Praxis bestehende sowie zukünftige Projekte und präsentierten besonders erfolgreiche Maßnahmen und Initiativen zum Thema Mitarbeitermotivation für Energieeffizienz und Klimaschutz in den Betrieben.

Workshops zu innovativen Lösungen und Mitarbeitermotivation

So wurden im Rahmen der Veranstaltung zwei Workshops angeboten, um ganz konkret bestehende Maßnahmen zu beleuchten und bereits praktizierte Lösungen im Bereich der Energieeffizienz und Klimaschutz darzustellen, aber auch um Möglichkeiten für Unternehmen aufzuzeigen, ihre Mitarbeiter aktiv zu Klimaschutz zu motivieren. Die Teilnehmer konnten sich über drei modellhafte, DBU-geförderte Unternehmen informieren, dabei Erfahrungswerte, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren aus der betrieblichen Praxis kennenlernen und diskutieren. Zudem wurden konkrete Projekte, wie etwa die Förderung von produktionsbezogener Nachhaltigkeitskompetenz vorgestellt. In diesem Zusammenhang betonte Petra Schütt vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. dabei beispielweise erfahrungsgeleitetes Lernen als sinnvollen Weg.

Klimaschutzmaßnahmen auch gut für das Betriebsklima

Positive Effekte gemeinschaftlich in der Belegschaft umgesetzter Klimaschutzmaßnahmen gingen jedoch weit über Energieeffizienzmaßnahmen hinaus, so der Konsens der Referenten. Mit ihrer Hilfe käme es zu einer besseren Vernetzung innerhalb des Unternehmens und einem stärkeren Zugehörigkeitsgefühl. Grundsätzlich sei Wissen um Klimaschutzmaßnahmen in vielen Unternehmen jedoch bereits vorhanden – im Privatleben engagierten Mitarbeiter könnten als Wissensträger eingesetzt werden und so ihre Expertise gezielt einbringen. Bewährt hätten sich zudem unternehmensinterne Energiesparwettbewerbe, Belegschaftsgenossenschaften, die sich mit dem Thema beschäftigen oder aber Arbeitskreise zum Thema Umweltschutz. Als niedrigschwelliger Einstieg würde sich auch ein „Grüner Briefkasten“ anbieten, der als Sammelpunkt für formlos verfasste Vorschläge der Mitarbeiter dienen könne.

Führung muss unterstützend auftreten

Wichtiges Fazit war jedoch, dass die Führung des Unternehmens hinter den Klimaschutzzielen stehen müsse. Nur so könnten die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, Verantwortung zu übernehmen. Letztlich müsse ein gut ausbalancierter Mittelweg gefunden werden, der die Vorstellungen und Impulse sowohl aus der Führungsebene als auch aus der Mitte der Belegschaft gekonnt vereine. Argumentationshilfen gegenüber der Führungsebene für klimaschutzinteressierte Mitarbeiter seien zudem, dass Klimaschutzaktivitäten auch zu einer positiven Außenwahrnehmung der Unternehmen führten. Dies fördere die Mitarbeitergewinnung und sorge auch für eine höhere Attraktivität bei den Kunden.

Auszeichnung der Energie-Scouts

Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und Eric Schweitzer, Präsident DIHK zeichneten als feierlichen Höhepunkt zudem die besten Energie-Scouts des Jahres aus. Energie-Scouts sind Auszubildende, die sich bei den Industrie- und Handelskammern zum Thema Energieeffizienz qualifizieren und mit diesem Know-how eigene Energieeffizienzprojekte in ihren Ausbildungsbetrieben umsetzen. Geehrt wurden 14 Auszubildende für ihre herausragenden Energiesparprojekte. Insgesamt haben sich seit Anfang 2014 deutschlandweit über 1.000 Auszubildende zu Energie-Scouts qualifiziert. Johanna Keese


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