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Windräder mit Wasserspeicher sollen Kleinstadt versorgen

Die vier Windenergieanlagen in Gaildorf haben einen Rotordurchmesser von 137 Metern und erreichen durch die Wasserspeicher bis zu 40 Meter mehr Nabenhöhe. (Foto: MBS Naturstromspeicher GmbH)
Die vier Windenergieanlagen in Gaildorf haben einen Rotordurchmesser von 137 Metern und erreichen durch die Wasserspeicher bis zu 40 Meter mehr Nabenhöhe. (Foto: MBS Naturstromspeicher GmbH)

In der Baden-Württembergischen Kleinstadt Gaildorf werden derzeit vier Windräder mit integrierten Wasserspeichern errichtet. Zusammen mit einem Speicherbecken entsteht so ein Pumpspeicherkraftwerk, das 70.000 Kilowattstunden Strom speichern kann.

12.05.2016 – Im Prinzip sind es vier ganz normale Windkraftanlagen, die seit April in der Nähe der 12.000-Einwohner-Stadt Gaildorf nordöstlich von Stuttgart errichtet werden. Die Überraschung steckt im unteren Teil der Anlagen, denn das Fundament dient als Wasserspeicher. In Verbindung mit einem tiefergelegenen Speicherbecken entsteht ein Pumpspeicherkraftwerk, das als flexibler Kurzspeicher dienen kann und hilft, Netzschwankungen auszugleichen und die Gaildorfer zu versorgen.

Entwickelt hat das Konzept die Ulmer MBS Naturstromspeicher GmbH, die ihr Konzept Naturstromspeicher getauft hat. In Gaildorf entsteht nun die erste Anlage, viele weitere sollen folgen. Die Verhältnisse in der Region sind für den Naturstromspeicher ideal. Der Höhenzug der Limpurger Berge östlich von Gaildorf sorgt für eine anständige Windausbeute und zugleich für den notwendigen Höhenunterschied zwischen den Speicherbecken.

Während normale Pumpspeicherkraftwerke jeweils nur ein Ober- und ein Unterbecken haben, ist beim Gaildorfer Projekt das Oberbecken in vier kleine aufgeteilt, die direkt in die Windkraftanlagen integriert sind. In den Fundamenten sind Wasserspeicher (Aktivbecken) verbaut, zudem stehen die Türme in einem sogenannten Passivwasserbecken. Über Rohre sind diese mit dem 200 Meter tiefer liegenden Unterbecken verbunden, das ein Volumen von 160.000 Kubikmeter umfasst und 70.000 Kilowattstunden Strom speichern kann.

Fertigstellung Ende 2018

Liefern die Windkraftanlagen mehr Strom als benötigt, wird Wasser aus dem Unterbecken in die Oberbecken an den Windrädern gepumpt. Herrscht Flaute oder wird mehr Strom benötigt, fließt das Wasser durch die Rohre ins Unterbecken und treibt dabei eine Turbine an, die Strom produziert und ins Netz einspeist.

Pumpspeicherkraftwerke sind zwar ein sehr guter und effizienter Energiespeicher, sie benötigen in der Regel aber viel Platz und greifen meist stark ins Landschaftsbild ein, weshalb der Neubau in den meisten Regionen kaum möglich ist. In Gaildorf soll der Naturstromspeicher deshalb mit den Bürgern vor Ort betrieben werden und so für mehr Akzeptanz sorgen.

Ende 2018 soll das insgesamt 70 Millionen Euro teure Projekt ans Netz gehen, gut 7 Millionen Euro kommen als Fördermittel aus dem Innovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. cw


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Kommentare

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Jürgen Kanters 12.05.2016, 21:46:50

+430 Gut Antworten

„Windräder mit Wasserspeicher sollen Kleinstadt versorgen“ – Wenn es wirklich um die Versorgung einer Kleinstadt geht, und nicht das abzocken und umrubeln des EEG im Zentrum der BÖGL-Planung steht, warum gibt es dann keinen Hinweis dazu, das der Strom in Gaildorf billiger wird? Warum musste die Bürgerenergiegenossenschaft Naturstromspeicher e.G. dann sterben? Warum sagt ein Herr Schechner dann, das der eigene Windstrom zum speichern und zeitversetzten ausspeichern zu teuer ist?

 

Wenn das Projekt so innovativ, umweltfreundlich, ökologisch und wirklich ein NATURSTROMSPEICHER ist, warum hat das Projekt dann bis heute keine tragfähige Baugenehmigung und keine qualifizierte Baufreigabe? Warum muss das Schwindelprojekt (wenn es doch so toll ist) seit 2014 mit haltlosen Teilfreigaben roden und baggern?

 

http://GRAUSTROMSPEICHER.kochertal.net/ (user und pass per graustromspeicher@53rv3r.de nur an vertrauenswürdige Anfragen)


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