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Neue ErfindungSmarte Sonnenbrille produziert Solarstrom

Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stellen in der Fachzeitschrift Energy Technology eine Sonnenbrille mit farbigen, halbtransparenten Solarzellen in den Glasflächen vor. Die Einsatzmöglichkeiten gehen weit darüber hinaus. (Foto: ©
Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stellen in der Fachzeitschrift Energy Technology eine Sonnenbrille mit farbigen, halbtransparenten Solarzellen in den Glasflächen vor. Die Einsatzmöglichkeiten gehen weit darüber hinaus. (Foto: © KIT)

Forscher des KIT haben eine Sonnenbrille entworfen, die mittels organischer Solarzellen Strom produziert. Die smarte Brille steht Modell für die Anwendung im Gebäudebereich: Künftig könnte man Glasfassaden kostengünstig mit solchen Solarzellen beschichten – Sonnenschutz und Stromgewinnung in einem.

13.07.2017 – „Wir bringen die Energie dahin, wo es keine andere Solartechnik kann“, sagt Alexander Colsmann, Leiter der Arbeitsgruppe Organische Photovoltaik am Lichttechnischen Institut (LTI) des KIT. Die „smarte“ Sonnenbrille, die der Wissenschaftler und sein Team am KIT als Produktstudie hergestellt haben, versorgt sich selbst mit Strom, um die Sonneneinstrahlung und Umgebungstemperatur zu messen und anzuzeigen. Sie kann einen Mikroprozessor und zwei Displays mit Strom versorgen.

Die perfekt in ein handelsübliches Kunststoffgestell eingepassten Solarzellen-Gläser sind jeweils 1,6 Millimeter stark und etwa sechs Gramm schwer – ähnlich wie die Gläser einer herkömmlichen Sonnenbrille. In den Bügeln sind der Mikroprozessor und die beiden Displays untergebracht, auf denen sich die Information über Sonnenstärke und Temperaturhöhe in einer Balkengrafik ablesen lässt.

Die Solar-Brille funktioniert auch im Innenraum bei einer Beleuchtungsstärke von 500 Lux, die der einer üblichen Büro- oder Wohnraumbeleuchtung entspricht. Dabei produziert jedes der beiden „smarten“ Brillengläser unter Raumbeleuchtung 200 Mikrowatt elektrische Leistung, die ausreichen würde, um Anwendungen wie zum Beispiel ein Hörgerät zu ermöglichen.

Anwendung in der Architektur – doppelter Nutzen:
Sonnenschutz und Stromgewinnung

Organische Solarzellen sind flexibel, transparent und leicht und lassen sich in beliebigen Formen und Farben herstellen. Die Sonnenbrille ist der Prototyp für weit größere Anwendungen, etwa bei der gebäudeintegrierten Photovoltaik (GIPV): „Die Technik könnte auch in Fensterscheiben eingesetzt werden und diesen Sektor revolutionieren“, so die Forscher.

Da Glasfassaden etwa von Hochhäusern häufig abgedunkelt werden müssen, liege es nahe, das absorbierte Licht mittels organischer Solarmodule zur Stromgewinnung zu nutzen, so Colsmann. Eine Vision sei es, künftig große Flächen im Rolle-zu-Rolle-Verfahren kostengünstig mit organischen Solarzellen zu beschichten. na / KIT


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