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Ausschreibungen für Erneuerbare liegen im Trend

Weltweit setzen viele Staaten auf Ausschreibungssysteme zur Förderung neuer EE-Anlagen, trotz der auftretenden Probleme. (Foto: CC0 Public Domain, pixabay.com)
Weltweit setzen viele Staaten auf Ausschreibungssysteme zur Förderung neuer EE-Anlagen, trotz der auftretenden Probleme. (Foto: CC0 Public Domain, pixabay.com)

Zur Förderung von Erneuerbaren Energien setzen weltweit immer mehr Länder auf Ausschreibungen, ähnlich dem deutschen Modell, das ab 2017 ein Bieterverfahren vorsieht. Die Systeme unterscheiden sich dabei zum Teil stark und schaffen neue Probleme.

02.08.2016 – Während in Ländern wie Großbritannien schlechte Erfahrungen mit Ausschreibungen gemacht wurden – teilweise wurden nur 30 Prozent der Windenergieanlagen gebaut, die bei Ausschreibungen einen Zuschlag erhielten – treiben andere Länder das System weiter voran. Wie die Exportinitiative Erneuerbare Energien berichtet, „setzt sich der Trend zu ausschreibungsbasierten Fördermodellen fort“. Frankreich etwa plant über einen Zeitraum von drei Jahren Ausschreibungen für 450 Megawatt (MW) gebäudeintegrierte Photovoltaikanlagen. Zudem sollen in sechs Jahren 1 Gigawatt (GW) Freiflächenanlagen über das Auktionssystem gebaut werden.

Die italienische Regierung hatte bereits Anfang Juli ein neues Dekret zur Förderung Erneuerbarer Energien erlassen. 1.376 MW sollen per Ausschreibungen über einen Zeitraum von 20 Jahren gefördert werden. Die Entwicklungen in Europa gehen auf eine Vorgabe der EU-Kommission zurück, wonach die Förderung Erneuerbarer-Energien-Projekte ab 2017 über Auktionen vergeben werden müssen. Die EU-Mitgliedsstaaten können allerdings für kleinere Projekte etwa von Energiegenossenschaften großzügige Ausnahmen festlegen, müssen dies aber nicht.

Starke Unterschiede und Nachteile

Starke Unterschiede gibt es bei den Anforderungen zur Teilnahme an Ausschreibungen. Wird ein Projekt nicht gebaut, werden in den meisten Ländern Strafzahlungen fällig, die sich in ihrer Höhe unterscheiden. In Italien und Dänemark werden zudem starke finanzielle Garantien verlangt, ein Teil des Projektvolumens muss als Sicherheit hinterlegt werden. Die Maßnahmen schrecken aber nicht überall ab. In Großbritannien und den Niederlanden wurden viele Projekte trotz Zuschlag nicht gebaut, die Strafmaßnahmen griffen nicht. Einige Unternehmen erwarben Zuschläge sogar „auf Vorrat“, um konkurrierenden Firmen zu schaden.

Erfahrungen aus vielen Ländern mit Ausschreibungen zeigen, dass diese oft teurer sind als feste Vergütungssätze für neue Erneuerbare-Anlagen und erhebliche Probleme mit sich bringen, berichten Experten wie Wirtschaftsprofessorin Claudia Kemfert. Dennoch gibt es auch außerhalb Europas Länder, die ohne Zwang Ausschreibungssysteme einführen. In Marokko, Indien und Dubai werden derzeit neue Bieterverfahren ausgeschrieben, allerdings für einzelne Großprojekte.

Der US-Bundesstaat Georgia plant ähnlich den europäischen Staaten eine größere Auktion und will in zwei Ausschreibungsrunden 2017 und 2019 eine Gesamtkapazität von 1,05 GW vergeben. Der Karibikstaat Jamaika will noch 2016 insgesamt 150 MW ausschreiben. cw


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