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Boliviens Regierung will Lithium-Gewinnung fördern

Salzhügel im Salar de Uyuni in Bolivien. Der Salar de Uyuni ist der größte und höchste Salzsee der Welt. Außer Salz schlummerrn hier enorme Lithium-Reserven.  (Foto: <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1820055" target="_blank"> L
Salzhügel im Salar de Uyuni in Bolivien. Der Salar de Uyuni ist der größte und höchste Salzsee der Welt. Außer Salz schlummerrn hier enorme Lithium-Reserven. (Foto: Luca Galuzzi (Lucag), edit by Trialsanderrors - http://www.galuzzi.it, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/)

Bolivien will verstärkt in die Lithium-Gewinnung investieren, ein seltenes Metall, das für Batterien benötigt wird – vom Smartphone bis zum Elektroauto. Der weltweite Kampf um den begehrten Rohstoff läuft bereits. Bolivien besitzt große Reserven.

22.07.2017 – Lithium, das leichteste aller Metalle, ist der Hauptbestandteil in Lithium-Ionen-Batterien. der derzeit am weitesten verbreiteten Batterietechnologie für Geräte wie Laptops oder Kameras. Mit dem Umstieg aufs Elektroauto im großen Stil wird Lithium dann spätestens zu einem der wichtigsten Rohstoffe der Erde.

Etliche Unternehmen sind weltweit bereits auf der Jagd nach Lithium-Reserven. Bolivien will diese Entwicklung nutzen: In den Salztonebenen im Hochland von Bolivien schlummern vermutlich enorm große Mengen an Lithium, vor allem im Gebiet Salar de Uyuni, dem mit mehr als 12.000 Quadratkilometern größten Salzsee der Erde. Das Land könnte nach Schätzungen fast die Hälfte der weltweiten Lithium-Reserven besitzen. Bislang ist Bolivien jedoch nur ein kleiner Player in der globalen Lithium-Wirtschaft, während seine Nachbarn wie Chile und Argentinien den Markt dominieren – obwohl diese Länder viel weniger Reserven besitzen.

Das will Präsident Evo Morales nun ändern und eine Lithium-Industrie unter staatlicher Kontrolle aufbauen. Man wolle nicht nur zum Exporteur werden, sondern eine ganze Wertschöpfungskette aufbauen – etwa mit dem Bau von Batterie- und Autofabriken in Bolivien: Die Bevölkerung solle vom Wirtschaftswachstum profitieren. Bislang ist die Infrastruktur im Land im Vergleich zu den Nachbarländern schlecht ausgebaut.

Ein Bergbau-Pilotprojekt zur Gewinnung von Lithium und Kaliumchlorid wird bereits auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern auf Boliviens Salzebenen Salar de Uyuni durchgeführt. Einfach wird es nicht. Boliviens Lithium hat einen geringeren Reinheitsgrad als in anderen Ländern, da es einen relativ hohen Magnesiumgehalt aufweist. Das macht die Verfeinerung teurer.

Die linksgerichtete Regierung wird von multinationalen Konzernen und möglichen Investoren auch eher misstrauisch beobachtet, da Morales auf staatliche Kontrolle setzt. Seit seiner Amtszeit ist allerdings das Wirtschaftswachstum des Landes gestiegen. Ausländische Unternehmen, vor allem aus China, sind auch bereits in der Lithium-Gewinnung in Bolivien tätig.

Bedenken an einer massiven Lithium-Industrie melden Umweltschützer an: Das empfindliche Ökosystem könnte von einem groß angelegten Bergbauprojekt negativ beeinträchtigt werden. Das Lithium aus den Salzebenen wird durch einen Verdunstungsprozess gewonnen, das sei, halten die Befürworter dagegen, weniger umweltschädlich als andere Formen des Bergbaus. na


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