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Europäische Energieversorger unter der Lupe

Eine aktuelle Studie untersucht die großen Energiekonzerne Europas und vergleicht sie miteinander. RWE, E.ON und EnBW schneiden aufgrund ihres hohen Kohleanteils schlecht ab. Durch besonders gute Bewertungen fällt das spanische Unternehmen Iberdrola auf.

16.06.2015 – Eine Studie der Non-Profit-Organisation CDP Driving Sustainable Economies nimmt die größten Energieversorger Europas unter die Lupe, in deren Besitz sich insgesamt rund 80 Prozent aller Kraftwerke zur Stromerzeugung des Kontinents befinden. Dabei geht es um folgende Fragen: Wie gut sind Versorger auf den Klimaschutz und damit verbundene mögliche höhere Abgaben für CO2-Emissionen vorbereitet? Wie groß ist ihr Kohleanteil an der Energieerzeugung? Sind die Unternehmen in der Lage, die Vorteile der Erneuerbaren Energien zu nutzen? Wie hoch ist die Wassergefährdung bei der Energieproduktion?

Die Autoren der Studie stellen unter anderem fest, dass die drei größten deutschen Energieversorger, E.ON, RWE und EnBW, allesamt einen sehr hohen Anteil an Kohlekraftwerken innerhalb ihres Kraftwerkparks aufweisen. Alle drei Konzerne befinden sich deswegen in der unteren Hälfte des Rankings und könnten sensibel auf Preissteigerungen etwa von CO2-Zertifikaten reagieren.

Den ersten Platz des Rankings nimmt das Unternehmen Iberdrola ein, das mit 26 Prozent Produktionsanteil im Jahr 2013 zu den Weltführern für Erneuerbare Energien zählt. Mit nur neun Prozent im Jahr 2013 hat der spanische Energieversorger zudem einen sehr niedrigen Kohleanteil in seinem Strom-Mix. Sowohl seinen Gas- als auch seinen Kohleanteil hat Iberdrola in den letzten Jahren reduziert und durch regenerative Energiequellen ersetzt. Zudem ist es das einzige Unternehmen, das in sämtlichen bewerteten Kategorien A- und B-Bewertungen erhalten hat.  

Den zweiten Platz belegt das Unternehmen Centrica aus Großbritannien, den dritten Platz das österreichische Unternehmen Verbund, das zahlreiche Wasserkraftwerke betreibt. EDF ist der mit Abstand größte Energiekonzern Europas und stellt ein Viertel aller auf dem Kontinent verbrauchter Energie her. Er weist zwar einen niedrigen Wert an CO2-Emissionen auf, fokussiert jedoch anstatt auf Erneuerbare Energien stark auf Kernenergie.

Die Kohlekraft ruft etwa 70 Prozent aller Treibhausgase hervor, die in europäischen Kraftwerken entstehen. Niedrige Preise für den Rohstoff Kohle und für Emissionszertifikate haben die Stromproduktion aus Kohle im Zeitraum 2010 bis 2013 deutlich ansteigen lassen. Bei den Erneuerbaren Energien macht die Windkraft das Rennen: Windräder stellen in Europa inzwischen rund 87 Prozent allen grünen Strom – wenn man die Wasserkraft außer Acht lässt. rr


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