Menü öffnen

Frankreichs Klimaplan für 2050 eingereicht

Scheinbare Idylle am AKW Cruas, Rhone / France. (Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify)
Scheinbare Idylle am AKW Cruas, Rhone / France. (Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify)

Frankreichs Regierung schließt sich Deutschland, Mexiko, Kanada und den USA an und legt bei den Vereinten Nationen seinen langfristigen, nationalen Klimaplan vor. Die Grande Nation will ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 75 Prozent reduzieren.

10.01.2017 – Bis 2030 soll um 40 Prozent reduziert werden, bis 2050 ist laut Plan eine Reduzierung um 75 Prozent vorgesehen – gegenüber dem Referenzjahr 1990. Damit hat Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal noch ein klimapolitisches Zeichen gesetzt, vor den Wahlen in Frankreich im April dieses Jahres, bei denen dem amtierenden Präsidenten Hollande nur geringe Chancen eingeräumt werden.

Um die Klimaziele zu erreichen sind laut Umweltministerin Royal nachhaltige Veränderungen in der Wirtschaft notwendig. Zehn Millionen Tonnen CO2 sollen in den kommenden Jahren jährlich eingespart werden, Tendenz weiter steigend. Eine detaillierte Auflistung der Maßnahmen will Royal in den nächsten Monaten vorstellen.Im Sommer letzten Jahres hatte Ségolène Royal angekündigt, ab 2017 einen Mindestpreis für französische CO2-Zertifikate im Europäischen Emissionshandelssystem einzuführen.

Die Zukunft für den Klimaschutz in Frankreich ist allerdings ungewiss. Mit CO2-Emissionen steht Frankreich zwar besser da als Deutschland, vor allem aber dank der Atomenergie. Die Atomlobby ist stark und vor allem mit dem Staat verstrickt. Die zur Wahl aufgestellten Kandidaten – der konservative François Fillon und die Rechtspopulistin Marine Le Pen – zählen beide zu den klaren Atomkraftbefürwortern. Klimaschutz steht bei beiden Kandidaten nicht oben auf der Liste. Le Pen ist zudem Europagegnerin, eine gemeinsame europäische Energiewende im Rahmen der Europäischen wird mit ihr nicht zu machen sein.

Auf der UN-Klimakonferenz in Marrakesch hatte Präsident Hollande verkündet, dass Frankreich bis 2023 aus der Kohleverstromung aussteigen wolle. Ein großer Schritt ist das nicht im Atomland Frankreich, wo vier noch aktive Kohlekraftwerke nur einen winzigen Bruchteil der Stromversorgung des Landes ausmachen und rund 75 Prozent aus Atomenergie stammen. Ein Atomaussteig ist in Frankreich nicht mal in ferner Sicht, es sind sogar weitere AKWs in Planung. Dem weltweiten Klimaschutz ist damit nicht geholfen, eine internationale Zusammenarbeit findet so nicht statt. na


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft