Menü öffnen

Globaler Kraftwerkszubau zu 50 % grün

Windkraftanlage im Bau. (Bild: © Naturstrom AG)
Windkraftanlage im Bau. (Bild: © Naturstrom AG)

Die weltweiten Investitionen in Erneuerbare Energien sind um 17 Prozent auf 270 Milliarden US-Dollar gestiegen. Vor allem Solaranlagen in China und Japan sowie Rekordinvestitionen in Offshore-Windprojekte in Europa treiben die Investitionen an.

03.04.2015 – Aktuelle Daten zu Investitionen in Erneuerbare Energien liefert der „Global Trends in Renewable Energy Investment 2015“ Report des UN-Umweltprogramms. 49 Prozent der weltweit neu installierten Kraftwerkskapazität – ohne große Wasserkraftanlagen – entfielen im Jahr 2014 auf Erneuerbare Energien. Damit stieg der Anteil der aus Ökokraftwerken ohne große Wasserkraft erzeugten Strommenge an der weltweiten Gesamterzeugung von 8,5 Prozent im Jahr 2013 auf einen Rekordwert von 9,1 Prozent im Jahr 2014. Ohne diese Entwicklung wären die energiebedingten CO2-Emissionen weltweit etwa 1,3 Milliarden Tonnen höher gewesen. Dies entspricht ungefähr den doppelten jährlichen Emissionen der Weltluftfahrtindustrie.

Die weltweiten Gesamtinvestitionen in Erneuerbare Energien und Kraftstoffe, ohne große Wasserkraft-Projekte, stiegen laut Report im Jahr 2014 um 38 Milliarden US-Dollar auf 270 Milliarden US-Dollar. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr und nur drei Prozent weniger als im Rekordjahr 2011 mit Investitionen von 279 Milliarden US-Dollar. Die Hauptgründe für die Investitionszunahme liegen in dem Ausbau von Solaranlagen in China und Japan und Rekordinvestitionen in Offshore-Windparks in Europa.

Die Investitionen in den Entwicklungs- und Schwellenländern stiegen gegenüber dem Vorjahr um 36 Prozent von 97 Milliarden US-Dollar auf 131,3 Milliarden US-Dollar. Investitionen in den Industrieländern stiegen um lediglich drei Prozent von 135 Milliarden US-Dollar auf 138,9 Milliarden US-Dollar. Damit ist die Aufteilung der Gesamtinvestitionen zwischen den Industrie und Entwicklungs- und Schwellenländern nahezu 50:50.

Die Gelder, die in Solaranlagen flossen, erhöhten sich um 25 Prozent von 120 Milliarden US-Dollar auf 150 Milliarden US-Dollar, das zweithöchste Investitionsniveau überhaupt. Die Investitionen in Windanlagen stiegen um elf Prozent von 89 Milliarden US-Dollar auf einen Rekordwert von 99 Milliarden US-Dollar. Dadurch wurden 49 Gigawatt Windleistung und 46 Gigawatt von Solar-PV erzeugt. Es ist anzunehmen, dass der Trend sich fortführt, sollten die Herstellungskosten pro erzeugte Megawattstunde für diese Technologien weiterhin sinken. Weitere Gewinner waren Geothermie mit einem Zuwachs von 23 Prozent auf 2,7 Milliarden US-Dollar und Meeresenergie mit einem Anstieg um 110 Prozent auf 0,4 Milliarden US-Dollar.

Mit einem Investitionsvolumen von 11,4 Milliarden US-Dollar verbleibt Deutschland im Jahr 2014 im Länderranking auf Platz fünf. Die Investitionen in kleinere Solaranlagen sind in 2014 erneut um 34 Prozent auf drei Milliarden US-Dollar gefallen. Damit rutscht Deutschland – politisch gewollt – im Länderranking im Bereich der Investitionen in kleinere Solaranlagen auf den vierten Platz hinter Japan mit 28,1 Milliarden US-Dollar (27 Prozent Zuwachs), den Vereinigten Staaten mit 12,9 Milliarden US-Dollar (Zuwachs 66 Prozent) und China mit 7,6 Milliarden US-Dollar. Grund für den Rückgang ist die mittlerweile reduzierte Attraktivität von Aufdachanlagen, auch nach Einführung der Eigenverbrauchssteuer für Solaranlagen mit weniger als zehn Kilowatt. Aufgefangen wurde dieser Rückgang durch einen deutlichen Anstieg von Investitionen in Offshore-Windprojekte.

China hat im Jahr 2014 seine Spitzenposition im Vergleich zu anderen Ländern und Regionen weiter ausgebaut. Mit einem Investitionszuwachs um 39 Prozent auf 83,3 Milliarden US-Dollar erhöhte das Land seinen Anteil an den weltweiten Investitionen in Erneuerbare Energien im Jahr 2014 auf fast ein Drittel (31 Prozent). Investitionen in Europa stagnierten mit 57,5 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 57,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013. Der relative Anteil der europäischen Aktivitäten an den Gesamtinvestitionen sank von einem Viertel auf nahezu ein Fünftel (21 Prozent). Maßgeblich für diese hohen Investitionen waren sieben große Offshore-Windprojekte, in die jeweils eine Milliarde US-Dollar investiert wurden. Darunter befand sich das 600 MW Gemini Projekt vor der niederländischen Küste. Die Investitionen in den USA stiegen um sieben Prozent von 36 Milliarden US-Dollar auf 38,3 Milliarden US-Dollar. In der Region Asien-Pazifik (ohne China und Indien) stiegen sie um neun Prozent von 44,7 Milliarden US-Dollar auf 48,7 Milliarden US-Dollar. rr


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft