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In Los Angeles entsteht größter Batteriespeicher der Welt

Erst 2021 soll der Batteriespeicher mit 18.000 Lithium-Ionen-Modulen einsatzbereit sein. (Foto: CC0 Public Domain, pixabay.com)
Erst 2021 soll der Batteriespeicher mit 18.000 Lithium-Ionen-Modulen einsatzbereit sein. (Foto: CC0 Public Domain, pixabay.com)

18.000 Batteriemodule soll der größte Batteriespeicher der Welt enthalten und die Verbrauchsspitzen von Los Angeles am Morgen und Nachmittag abfangen. Geladen mit Wind- und Solarstrom will der lokale Versorger so ein Gaskraftwerk ersetzen.

04.08.2016 – In fünf Jahren soll der riesige Batteriespeicher einsatzbereit sein. Vier Stunden lang sollen die Lithium-Ionen-Batteriemodule 100 Megawatt pro Stunde bereitstellen können, um die Verbrauchsspitzen abzudecken. Diese treten besonders im Sommer am späten Nachmittag auf, wenn viele Einwohner von Los Angeles nach der Arbeit nach Hause kommen und große Geräte wie Klimaanlagen und Fernseher einschalten. Bislang stellt der lokale Versorger Southern California Edison dafür ein Gaskraftwerk ab, intern „Peaker“ genannt.

Der Alternativplan zum Gaskraftwerk sieht nun folgendermaßen aus: Der Batteriespeicher soll morgens einen ersten, kleineren Peak abfangen, wenn viele Menschen aufstehen und sich fertig machen, um zur Arbeit zu fahren. Tagsüber wird der Speicher mit Solarenergie aus dem sonnenverwöhnten Kalifornien gespeist, damit er zur Nachmittagszeit einsatzbereit ist. Nachts laden Windkraftanlagen die leeren Batterien wieder auf. Ein durchaus realistisches Szenario, denn Kalifornien setzt seit Jahren konsequent auf die Energiewende und hat bereits große Kapazitäten an regenerativen Stromquellen aufgebaut. Der Erneuerbaren-Anteil an der Stromerzeugung beträgt aktuell 25 Prozent.

Batteriespeicher besser gestern als heute

Die kalifornische Regierung hat die Energieversorger des Bundesstaats dazu verpflichtet, ehrgeizige Erneuerbare-Ziele einzuhalten, unter anderem mindestens 50 Prozent Erneuerbare bis 2030. Nun legt die Aufsichtsbehörde California Public Utilities Commission nach und zwingt die Versorger zum Aufbau von Stromspeicherkapazitäten. Bereits jetzt baut Southern California Edison neue Batteriespeicher in der Region auf, um Blackouts besonders im Sommer zu verhindern.

Die Großregion Los Angeles benötige den neuen, riesigen Batteriespeicher „eigentlich schon gestern“, so Beobachter des Marktes. Durch die Gastank-Katastrophe in Porter Ranch, Los Angeles Ende 2015 und Anfang 2016, bei der erst nach Monaten ein gewaltiges unterirdisches Leck in der zweitgrößten Gasspeicherstätte der USA geschlossen werden konnte, ist die Versorgung mit Erdgas im Süden Kaliforniens derzeit schwierig. Die Behörden hatten bereits gewarnt, dass die Region in diesem Sommer an bis zu 14 Tagen Blackouts erleben könnte. cw


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