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Portugal: 4 Tage lang nur Ökostrom

Vom 7. bis 11. Mai deckten die Erneuerbaren Energien in Portugal erstmals den gesamten Strombedarf des Landes. (Foto: CorreiaPM, wikimedia commons, public domain, https://en.wikipedia.org/wiki/File:ParqueEolicoLousa.JPG)
Vom 7. bis 11. Mai deckten die Erneuerbaren Energien in Portugal erstmals den gesamten Strombedarf des Landes. (Foto: CorreiaPM, wikimedia commons, public domain, https://en.wikipedia.org/wiki/File:ParqueEolicoLousa.JPG)

Vier Tage lang deckten Erneuerbare Energien im Mai den gesamten Strombedarf des Landes – ein neuer Rekord. Vor allem Wasser- und Windkraft treiben den Staat im Südwesten Europas an, die Solarenergie spielt nur eine untergeordnete Rolle.

27.05.2016 – Von Samstagmorgen dem 7. Mai bis Mittwochabend am 11. Mai versorgte sich Portugal nach Angaben des Erneuerbaren-Verbands Associação de Energias Renováveis (Apren) komplett CO2-frei, der gesamte Strombedarf konnte aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden. Ein neuer Rekord, den andere europäische Länder noch nicht erreicht haben, auch wenn es auch hierzulande im Mai erfreuliche Meldungen gab. So konnten in den letzten Wochen die Erneuerbaren Energien in Deutschland zumindest für ein paar Stunden fast den gesamten Stromverbrauch decken.

Allerdings war dies nur an sonnigen Wochenenden möglich, wenn der Bedarf ohnehin niedriger ist als an Werktagen. Umso deutlicher zeigt Portugal mit seinen vier Tagen emissionsloser Stromversorgung, wie viel weiter viele Länder in Europa sind. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung liegt in Portugal bei über 50 Prozent. 30 Prozent des Stroms erzeugen Wasserkraftwerke und gut 23 Prozent Windkraftanlagen. Solarstrom trägt offiziell nur gut ein Prozent zur Stromerzeugung bei, tatsächlich dürften viele Solaranlagen aber nicht ans Netz angeschlossen sein.

Windenergiebranche ist wichtiger Wirtschaftsfaktor

Besonders der Anteil der Windenergie ist durch eine konsequente Förderung der Regierung seit 2004 stark gestiegen, fast 5.000 Megawatt installierte Kapazität befindet sich vor allem im Norden und Nordosten des Landes. Noch Anfang des Jahrhunderts machte die Windenergie nicht einmal ein Prozent der Stromerzeugung in Portugal aus. Mittlerweile ist die Windenergiebranche zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden.

„Es ist wirklich bemerkenswert für Portugal, weil es vier Tage lang und nicht nur an einem Wochenende, in der Lage war, den Strombedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Auch Montag, Dienstag und einem Teil des Mittwochs, wenn die Unternehmen auf vollen Touren laufen“, sagte Jean-François Fauconnier vom Climate Action Network Europe gegenüber euronews.

Potenzial für noch mehr Erneuerbare Energien gibt es in Portugal zuhauf. Die idealen Windbedingungen und viel Sonneneinstrahlung können bei weiterem Ausbau eine dauerhafte Ökostromversorgung garantieren und darüber hinaus auch sauberen Strom für Europa bereitstellen. Dafür müssten allerdings erst die Anbindungen an das spanische und europäische Stromnetz weiter ausgebaut werden. cw


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