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Windkraft mit großem Ausbaupotenzial

Windkraftanlagen könnten maßgeblich dazu beitragen, Millionen Menschen in Afrika mit umweltfreundlichem Strom zu versorgen. (Foto: <a href="https://flic.kr/p/6JjAL" target="_blank">Lollie-Pop / flickr.com</a>, <a href="https://creativecommons.org/licens
Windkraftanlagen könnten maßgeblich dazu beitragen, Millionen Menschen in Afrika mit umweltfreundlichem Strom zu versorgen. (Foto: Lollie-Pop / flickr.com, CC BY 2.0)

Global ist bis 2030 ein Zubau von 2.110 Gigawatt an Windkraftleistung möglich, zeigt eine Untersuchung des internationalen Branchenverbandes Global Wind Energy Council. Das würde mehr als 20 Prozent der weltweiten Stromerzeugung entsprechen.

21.10.2016 – Wenn es um den Klimaschutz geht, wirken die meisten Meldungen heutzutage eher entmutigend. Ob nun erneut ein besonders zerstörerischer Sturm gewütet und tausende Menschen in die Armut gestürzt hat, defekte Atommeiler für Bedenken bei der Bevölkerung sorgen oder weltweit weiterhin neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Es drängt sich immer öfter die Frage auf, ob es zwischenzeitlich auch positive Dinge zu berichten gibt. Die Antwort ist ja. So zeigt eine neue Machbarkeitsstudie des Global Wind Energy Councils (GWEC), dass durchaus etwas mehr Optimismus möglich ist.

Der Bericht des GWEC, der die internationale Windenergiebranche vertritt, bescheinigt der Windkraft enorme Ausbaupotenziale. Mehr als das Fünffache der bestehenden Kapazitäten von über 400 Gigawatt könne bis 2030 ausgebaut werden, so schätzen die Experten des Branchenverbandes. Dies wäre ein großer Schritt hin zur weltweiten Dekarbonisierung und dringend nötig, wenn die Unterzeichner der Pariser Klimapläne Nägel mit Köpfen machen wollen. Immerhin könnten der Atmosphäre dadurch jährlich mehr als 3,3 Milliarden Tonnen CO2 erspart werden. Doch nicht nur das Klima, auch die Wirtschaft darf sich über die Prognose des GEWC freuen: Die Windbranche könnte damit jährliche Investitionen von mehr als zweihundert Milliarden Dollar anlocken und so mehr als 2,4 Millionen neue Jobs schaffen.

Windkraft als Schlüsselindustrie

Durch die stetig sinkenden Preise für eine Kilowattstunde Strom aus Erneuerbaren Energien wird die Industrie immer wettbewerbsfähiger gegenüber konventionellen Energiequellen wie Kohle, Gas und Atomstrom. Laut Steve Sawyer, Generalsekretär des GWEC, ist Windkraft derzeit die konkurrenzfähigste Alternative wenn es darum geht, neue Leistung ans Stromnetz zu bringen. Dies gilt auch für die Versorgung des stetig wachsenden Transportsektors. Hier befände sich die Windenergie in einer „pole position“, so der Wissenschaftler Sven Teske von der University of Technology in Sidney.

Teske sagt, dass die Dekarbonisierung des Transportsektors ein wichtiger Faktor zur Erreichung der Klimaziele sei. Er bezeichnet die Windkraft als Schlüsselindustrie und betont deren Position in der neuen, weltweiten Klimapolitik. Global trägt der Waren- und Personentransport mit Hilfe fossiler Brennstoffe zu rund einem Viertel der gesamten CO2-Emissionen bei. Sauberer Strom aus Erneuerbaren Quellen wie Windkraft könnte dabei helfen, den Ausstoß der klimaschädlichen Gase im Bahnverkehr, von privaten PKW sowie bei Lieferdiensten drastisch zu reduzieren.

Neue Märkte

Besonders in Asien, Afrika und Südamerika sieht der GWEC viel Raum für neue Anlagen im großen Stil. Jüngst verkündete die indische Regierung, man werde bis 2022 60 Gigawatt an zusätzlicher Leistung durch Windkraftanlagen installieren. Besonders viel ungenutztes Potenzial sehen Beobachter in Afrika. Mehr als zwei Drittel der Menschen des bevölkerungsreichen Kontinents müssen Ihren Bedarf an Brennstoffen durch fossile Energieträger wie Kohle, Holz, Öl und Gas decken. Dabei könnten Investitionen aus den reichen Industrienationen dabei helfen mehr für die individuelle Versorgung einzelner Familien oder Dörfer zu tun, denn bereits kleine Windräder können viele Menschen mit Strom versorgen und so den Lebensstandard vielerorts verbessern. bm


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