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Breite Akzeptanz für Diesel-Fahrverbot in Innenstädten

In vielen deutschen Städten leiden die Einwohner unter viel zu hohen Stickoxidwerten. Zur Verbesserung der Luftqualität unterstützt die Mehrheit der Bevölkerung ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge mit zu hohen Emissionswerten. (Foto: <a href="https://
In vielen deutschen Städten leiden die Einwohner unter viel zu hohen Stickoxidwerten. Zur Verbesserung der Luftqualität unterstützt die Mehrheit der Bevölkerung ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge mit zu hohen Emissionswerten. (Foto: Ben_Kerckx/ pixabay, CCO Public Domain)

Zur Verbesserung der Luftqualität in deutschen Städten unterstützt die Mehrheit der Bevölkerung ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge mit zu hohen Emissionswerten. Dobrindts Aufklärungsarbeit zum VW-Abgasskandal wird zudem als schlecht bewertet.

13.09.2016 – In vielen deutschen Städten leiden die Einwohner unter viel zu hohen Stickoxidwerten, was laut Greenpeace allein in Deutschland zu 10.000 vorzeitigen Todesfällen pro Jahr führt. Nun hat das nordrhein-westfälische Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace zwischen dem 24. und 25. August mehr als 1.000 Personen zum Thema Diesel-Fahrverbot befragt. Mit einem Anteil von 59 Prozent spricht sich dabei die Mehrheit für ein Fahrverbot von Dieselfahrzeugen mit einem hohen Schadstoffausstoß in Stadteilen mit einer besonders schlechten Luftqualität aus. Bei den 14 bis 29 jährigen sind es sogar zweidrittel der Befragten.

„Schmutzige Diesel haben keinen Platz in modernen Städten“, sagt daher Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl. „Statt vor der Autolobby zu kuschen, muss Verkehrsminister Dobrindt den Weg frei machen für eine wirksame Blaue Plakette, damit Städte die schlimmsten Dieselstinker aus den Innenstädten halten können“. Das Umweltministerium hatte seine Pläne für eine blaue Umweltplakette, die rund 13 Millionen ältere Dieselfahrzeuge aus deutschen Innenstädten verbannen sollte, aufgrund des Widerstandes aus dem Verkehrsministerium im August auf Eis gelegt.

Unzufriedenheit mit Verkehrsminister Dobrindt ist hoch

Außerdem wurden die Befragten gebeten, die Aufklärungsarbeit von Verkehrsminister Alexander Dobrindt nach dem Bekanntwerden des Abgasskandals zu bewerten. 62 Prozent der Personen geben hierbei an, dass sie die Aufklärungsarbeit „eher schlecht“ oder sogar „sehr schlecht“ finden. Nur drei Prozent bewerten die Arbeit des Verkehrsministers mit „sehr gut“.

Bei diesem Umfrageergebnis spielt sicherlich auch eine Rolle, dass Dobrindt bis heute noch nicht alle Werte der im vergangenen Jahr vom Kraftfahrbundesamt durchgeführten Nachmessungen veröffentlicht hat. „Der Aufklärungswille des Verkehrsministers grenzt an Arbeitsverweigerung. Leidtragende sind die Menschen in den Innenstädten“, kommentiert daher Schinerl.

Aus der Umfrage wird ebenfalls deutlich, dass die Befragten die Rücksichtnahme der Bundesregierung auf die Interessen der Automobilindustrie als zu hoch empfinden. Mit 52 Prozent geben über die Hälfte der Befragten an, dass die Regierung bei der Einführung und Überprüfung von Abgas-Grenzwerten „zu viel Rücksicht“ auf die Automobilindustrie nehme. In anderen europäischen Ländern sieht das anders aus. So setzt Paris im Kampf gegen die viel zu hohe Luftverschmutzung auf ein Fahrverbot für Altwagen. jk


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