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Deutschland droht Energiewende-Ziel 2020 zu verfehlen

Da die Erneuerbaren im Wärme- und Verkehrssektor kaum einen Fortschritt erzielen, wird Deutschland laut der BEE-Trendprognose sein Zielszenario für 2020 wahrscheinlich verfehlen. (Foto: <a href="https://flic.kr/p/ciPPsC" target="_blank">Thilo Hilberer /
Da die Erneuerbaren im Wärme- und Verkehrssektor kaum einen Fortschritt erzielen, wird Deutschland laut der BEE-Trendprognose sein Zielszenario für 2020 wahrscheinlich verfehlen. (Foto: Thilo Hilberer / flickr.com, CC BY-ND 2.0)

Nach einer Prognose des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE) wird Deutschland das EU-Ziel von 18 Prozent Erneuerbaren am gesamten Endenergieverbrauch bis 2020 nicht erreichen. Schuld daran ist der Stillstand im Wärme- und Verkehrssektor.

27.04.2017 – Bleibt Deutschland auf seinem jetzigen Energiewende-Kurs, werden Erneuerbare bis 2020 grade mal einen Anteil von 16,7 Prozent am Endenergieverbrauch des Landes ausmachen, so eine Analyse des Bundesverband für Erneuerbare Energie e.V. (BEE).

Laut des Nationalen Aktionsplans für Erneuerbare, den die Bundesregierung bereits 2010 verabschiedete, sollte dieser Anteil dann eigentlich 19,6 Prozent betragen und damit sogar oberhalb der Vorgabe der EU von 18 Prozent liegen. Doch selbst dieser Wert kann voraussichtlich nun nicht mehr erreicht werden.

Als Grund für diese Entwicklungen gibt der BEE vor allem den nur unzureichend fortschreitenden Ausbau der Erneuerbaren im Verkehrs- und Wärmebereich an. Die reine Stromerzeugung aus Erneuerbaren hat seit 2015 zwar leicht zugenommen, wurde jedoch durch den ebenfalls gestiegenen Stromverbrauch teilweise kompensiert.

Deutschland, der Klima-Nachzügler

Rund 23 EU-Staaten werden die Vorgaben aus Brüssel bis 2020 voraussichtlich erfüllen oder übertreffen. Deutschland, der Klima-Vorreiter – das scheint inzwischen Geschichte zu sein. Das internationale Image der Bundesregierung bröckelt: „Wenn Deutschland wieder zu den Vorreitern beim Klimaschutz zählen will, muss die jetzige und künftige Bundesregierung ihre Energiepolitik dringend an die verpflichtenden Ziele beim Ausbau Erneuerbarer Energien und beim Klimaschutz anpassen, damit sich Deutschland auf der internationalen Bühne nicht vollständig blamiert“, so der BEE-Geschäftsführer Harald Uphoff.

In einem Szenario zeigt der BEE, dass bis 2020 rund 111 Terrawattstunden (TWh) mehr regenerativer Strom erzeugt werden muss um das EU-Ziel zu erreichen – ein Plus von rund 22 TWh jährlich. Bis dahin sollte der Stromsektor bereits zu 43 Prozent aus Erneuerbaren bestehen, heute liegt die Branche bei rund 32 Prozent. Auch die Verkehrs- und Wärmewende muss noch zulegen um die Zielvorstellungen des Nationalen Aktionsplans zu erfüllen. Derzeit liegt der Wärmebereich bei einem Erneuerbare-Energien-Anteil von rund 13 Prozent und wird laut der BEE Prognose mit 13,5 Prozent knapp hinter dem Ziel von 14 Prozent zurückbleiben. Im Verkehrsbereich sieht die Prognose sogar noch schlechter aus, hier müssen die Erneuerbaren von etwa fünf Prozent auf mehr als acht klettern. Zur Zeit Der BEE rechnet bis 2020 jedoch mit lediglich maximal sechs Prozent Anteil. bm


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Kommentare

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Eitel Heck 30.04.2017, 14:25:48

+154 Gut Antworten

Dass Deutschland das Ziel der Energiewende bis 2020 nicht erreicht, tragen auch die Zielstellungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energien mit dazu bei, in dem schwerpunktmäßig auf den Ausbau von Wind-und Solarstrom orientiert wird, ohne den konkreten technisch-ökonomischen Arbeitsstand der Speicherung des überschüssigen Wind-und Sonnenstroms zu beachten.

Ich schlage vor:

Erweiterung der Energiewende um die Entwicklung und Bau von Wasserstoffkraftwerken mit umweltfreundlichen Brennzellen, die in Japan geplant sind, zur Optimierung von Power-to Gas.

Die nachhalige Waserstoffbereitstellung ist möglich:

-durch Elektrolyse von Wasser, darunter Nutzung des überschüssigen Wind-und Sonnenstroms,

-Wasserstoffherstellung aus Erdgas und Erdöl, Biomasse und Wasser mit Grünalgen und Enzym Hydrogenase,

Die Wasserstoffwirtschaft kann genutzt werden für Kraftfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennzellen einschließlich der Tankstellen.

Bei inhärent sicheren Kernreaktoren der 4.Generation kann die klimafreundliche Stromerzeugung mit der Wasserstoffherstellung gekoppelt werden.

Nicht jede Kernenergietechnologie ist gefährlich und damit abzulehnen, genauso wie Äpfel nicht mit Birnen gleichzusetzen sind.

Bei Biomasse-Kraftwerken ist beachten, dass für Erzeugung und Transport der Biomasse klimaschädliche, fossile Kraftstoffe notwendig sind.

Die Voraussetzung zum Ausbau von Wasserkraft- und Geothermikraftwerke sind in Deutschland begrenzt.

Es ist mehr Kreativität bei Forderungen zur Energiewende notwendig.


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