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Nachhaltiger Kunststoff: Forscher erzeugen PET-Ersatz

Herkömmliche Plastikflaschen belasten die Umwelt stark. Nun haben US-Forscher eine Methode entwickelt, bei der umweltfreundliches Plastik aus Karbonat, CO2 und Pflanzenabfällen hergestellt wird. (Foto: © Tony Webster, flickr.com/photos/diversey/7992933
Herkömmliche Plastikflaschen belasten die Umwelt stark. Nun haben US-Forscher eine Methode entwickelt, bei der umweltfreundliches Plastik aus Karbonat, CO2 und Pflanzenabfällen hergestellt wird. (Foto: © Tony Webster, flickr.com/photos/diversey/7992933485, CC BY 2.0)

US-Forscher haben eine Methode entwickelt, bei der umweltfreundliches Plastik aus Karbonat, CO2 und Pflanzenabfällen hergestellt wird. Erstmals kann damit ein Ersatzstoff für PET erzeugt werden, bei dem CO2 verbraucht statt freigesetzt wird.

17.03.2016 – Herkömmliche Kunststoffe haben unterschiedliche negative Auswirkungen auf die Umwelt. Sie verschmutzen unsere Ozeane und werden aus Erdöl hergestellt, was große Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen freisetzt. Damit könnte in Zukunft allerdings Schluss sein: Forscher der Stanford University haben ein Verfahren entwickelt, bei dem ein PET-ähnlicher Bio-Kunststoff aus Pflanzenabfällen, CO2 und Karbonat hergestellt wird. Bei der Produktion wird kein Kohlenstoffdioxid freigesetzt, sondern verbraucht, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Nature.

Bisher enthielt der nachhaltige PET-Ersatzstoff noch Fruchtzucker. „Das ist problematisch, weil die Fructoseproduktion einen großen CO2-Fußabdruck hinterlässt und letztlich mit dem Nahrungsanbau konkurriert“, so Matthew W. Kanan von der Stanford University. Nun gelang den Wissenschaftlern der Durchbruch, indem sie die aus Pflanzenabfällen gewonnene Furan-2-Carbonsäure mit Cäsiumkarbonat, einem kohlenstoffhaltigen Salz, vermischten. Unter Zugabe von Kohlenstoffdioxid wurde das gesamte Gemisch auf 200 Grad Celsius erhitzt, sodass sich als Endprodukt der nachhaltige Kunststoff bildete.

Gelingt dem umweltfreundlichen Plastik der Durchbruch?

Für einen ökologisch nachhaltigen PET-Ersatz ist es wichtig, dass keine Stoffe in der Produktion verwendet werden, die mit dem Nahrungsmittelanbau konkurrieren oder selbst Treibhausgase verursachen. Daher war es notwendig, Pflanzenabfälle wie Holzhackschnitzel oder Gras zu benutzen. Das im Produktionsprozess verwendete CO2 könnte beispielsweise durch die Industrie bereitgestellt werden. Gerade für Kunststoffflaschen sei der nachhaltige Kunststoff besonders geeignet, da er sehr gut gegen Sauerstoff isoliert.

Die Forscher sind zuversichtlich, dass ihrer Entdeckung auch tatsächlich der Durchbruch am Markt gelingen wird. Allerdings muss das gesamte Verfahren dafür zunächst optimiert und industriell verwendbar gemacht werden. Der Nutzen eines umweltfreundlichen Plastiks ist unumstritten. Denn herkömmliches PET ist gleich aus mehreren Gründen höchstproblematisch für die Umwelt. Auf eine nachhaltige Alternative können wir also kaum verzichten. jk


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