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Protest gegen weitere Ölbohrungen in der Nordsee

Die Förderinsel Mittelplate im Wattenmeer von Schleswig-Holstein. Die DEA Deutsche Erdöl AG plant nun an vier weiteren Stellen im Wattenmeer Probebohrungen durchzuführen. (Foto: © Ralf Roletschek, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:11-09-04-mitte
Die Förderinsel Mittelplate im Wattenmeer von Schleswig-Holstein. Die DEA Deutsche Erdöl AG plant nun an vier weiteren Stellen im Wattenmeer Probebohrungen durchzuführen. (Foto: Ralf Roletschek (talk) - Fahrradtechnik auf fahrradmonteur.de, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons)

Die DEA Deutsche Erdöl AG will an vier unterschiedlichen Stellen im Wattenmeer Probebohrungen durchführen. Noch haben die zuständigen Umweltministerien nicht über die Anträge entschieden, Proteste von Umweltaktivisten werden trotzdem schon laut.

04.04.2016 – Welche Risiken die Erdölförderung rein theoretisch haben kann, wurde vor einigen Jahren auf extreme Weise bei dem Unglück der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko deutlich. Im Wattenmeer von Schleswig-Holstein gibt es bereits die Förderinsel Mittelplate – weswegen das Bundesland mit 55 Prozent auch den höchsten Anteil an der bundesweiten Erdölförderung hält. Der Förderkonzern DEA Deutsche Erdöl AG plant nun an vier weiteren Stellen im Wattenmeer Probebohrungen durchzuführen. Gegen dieses Vorhaben haben jetzt Umweltaktivisten von Greenpeace protestiert, da Ölplattformen ihrer Meinung nach nicht in einen derartigen Nationalpark gehören.

Ganz zu schweigen von der optischen Verschandelung der Landschaft, berge jede Bohrung laut dem Greenpeace-Ölexperten Jörg Feddern das Restrisiko eines Ölunfalls. Sollte eine mit der im Golf von Mexiko vergleichbaren Katastrophe das Wattenmeer in der Nordsee verpesten, hätte dies verheerende Auswirkungen auf die Umwelt. Warum die DEA Deutsche Erdöl AG ausgerechnet in einem solchen Nationalpark die Bohrungen durchführen will, sei laut Feddern nicht nachvollziehbar.

Umweltministerien haben noch keinen Beschluss gefasst

Aus Sicht des deutschen Erdöl- und Gasunternehmens macht dieser Plan allerdings sehr wohl Sinn. Die bereits seit 1899 existierende DEA Deutsche Erdöl AG war lange Zeit eine RWE-Tochtergesellschaft und wurde inzwischen vom russischen Oligarchen Mikhail Fridmann übernommen. Das Unternehmen vermutet im Wattenmeer von Schleswig-Holstein und Niedersachen ein Erdölvorkommen von 20 Millionen Tonnen. Das ist eine beachtliche Menge. Umso interessierter ist die DEA Deutsche Erdöl AG an den vier Probebohrungen. Jedoch haben die beiden zuständigen Umweltministerien noch nicht über die Anträge entschieden.

Die Umweltaktivisten von Greenpeace haben daher gegen die möglichen Ölbohrungen in der Nordsee mobil gemacht. Die Beluga II steuerte eine der geplanten Bohrstellen in der Nähe der bereits bestehenden Förderinsel Mittelplate an. Als symbolischer Akt wurde dort ein sechs Meter hoher Holz-Bohrturm aufgestellt. Das Wattenmeer gehöre einzig und allein den Wattwürmern, Erdölförderung sei dort völlig fehl am Platz, so die Greenpeace-Aktivisten. jk


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