Menü öffnen

Stärkerer Schutz von Torflandschaften nötig

Eine gerodete Fläche tropischen Regenwalds im indonesischen Riau. (Foto: <a href="https://flic.kr/p/48Pd3M" target="_blank">H Dragon / flickr.com</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/" target="_blank">CC BY 2.0</a>)
Eine gerodete Fläche tropischen Regenwalds im indonesischen Riau. (Foto: H Dragon / flickr.com, CC BY 2.0)

Beim diesjährigen Global Landscape Forum in Jakarta haben sich jüngst Politiker, lokale Akteure und Umweltforscher zusammengefunden, um den intensiveren Schutz von Torflandschaften zu diskutieren. Diese sind für den Klimaschutz von großer Bedeutung.

25.05.2017 – Zwischen drei und fünf Prozent der Böden der Erde bestehen aus Torf. Trotz des geringen Umfangs, den Torflandschaften ausmachen, gehören sie zu den größten und wichtigsten natürlichen CO2-Speichern. Moore speichern rund doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen und hatten somit seit der letzten großen Eiszeit einen stark regulierenden Effekt auf das globale Klima. Aus diesem Grund trafen sich die Akteure des Global Landscape Forums am vergangenen Donnerstag in Jakarta unter dem Motto: Peatlands Matter, um verschiedene Ansätze zu diskutieren, wie Torflandschaften weltweit in Zukunft besser geschützt werden können.

Und dies ist bitter nötig: Die verbleibenden Flächen werden nämlich stetig knapper, seit dem der Palmölboom Staaten wie Indonesien und Malaysia hohe Einkommen beschert. Die Nahrungsmittelpflanze ist derzeit eine der größten Sorgen von Moorschützern, da diese auf fruchtbaren, tropischen Böden gut wachsen. Mit der Degradierung dieser Böden steigt allerdings nicht nur der globale CO2-Ausstoß. Auch tropische Wälder, die oft auf Torflandschaften gedeihen, werden dadurch zerstört und mit ihnen zahllose Tier- und Pflanzenarten vertrieben oder ausgerottet.

Brände verursachen gigantische CO2-Emissionen

Mittlerweile sind mehr als fünf Millionen Hektar tropischen Torfbodens in Indonesien und Malaysia mit Palmölplantagen bepflanzt worden. Allein dadurch entweichen jährlich etwa 263 Megatonnen (Mt) CO2 in die Atmosphäre. Zum Vergleich: Dies entspricht dem durchschnittlichen Ausstoß von etwa 70 Kohlekraftwerken. Intensiviert wird diese Problematik zusätzlich von immer öfter auftretenden Bränden offenliegender, ausgetrockneter Torfböden. Rund 115.000 solcher Feuer wurden in Indonesien 2015 registriert. Dadurch sind innerhalb weniger Monate etwa 15 Prozent der globalen, jährlichen CO2-Emissionen in die Atmosphäre gelangt.

Um diese Zahlen in Zukunft zu begrenzen, wurde das Global Landscape Forum geschaffen. Hier sollen sich alle involvierten Parteien vernetzen. „Mit seinem internationalen Netzwerk bietet das Global Landscapes Forum eine Plattform für den Austausch zwischen Meinungsführern, Entscheidern und Akteuren vor Ort, um eine Balance zwischen verschiedenen Interessen zu finden und Torfgebiete zu erhalten.“, so Daniel Murdiyarso, Wissenschaftlicher Leiter des Centre for International Forestry Research (CIFOR), welches das Forum mit ausrichtet. bm


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft