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Energiewende: Deutschland ist in Europa nicht Spitze

Beim der Nutzung von Erneuerbaren Energien ist Deutschland in Europa nur Mittelmaß. Neun EU-Staaten erfüllen bereits jetzt die Ziele für 2020, Deutschland liegt beim Erneuerbaren-Anteil am Endenergieverbrauch sogar unter dem EU-Durchschnitt.

17.02.2016 – 2014 betrug der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch in Deutschland 13,8 Prozent, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat mit. In der gesamten Europäischen Union stammten 16 Prozent aus regenerativen Quellen, fast doppelt so viel wie im Jahr 2004 (8,5 Prozent). Ziel der EU ist es, bis 2020 einen Anteil von 20 Prozent zu erreichen, bis 2030 sollen es mindestens 27 Prozent sein.

Auch Deutschland hat gegenüber 2004 deutlich aufgeholt, damals lag der Anteil der Erneuerbaren bei nur 5,8 Prozent. Dennoch liegen die Deutschen noch unter dem EU-Durchschnitt und müssen sich anstrengen, um bis 2020 das für die Bundesrepublik festgelegte Ziel von 18 Prozent zu erreichen. Den höchsten Erneuerbaren-Anteil erreichte 2014 laut Eurostat Schweden. Mit 52,6 Prozent kam über die Hälfte des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen, gefolgt von Lettland und Finnland mit je 38,7 Prozent.

Auch Österreich, Dänemark, Kroatien, Portugal, Estland, Rumänien, Litauen, Slowenien, Bulgarien, Italien und Spanien lagen über dem EU-Durchschnitt. Neun Mitgliedsstaaten haben bereits jetzt ihre Zielwerte für 2020 erreicht, zwei weiteren fehlt nur noch ein Prozentpunkt. Die niedrigsten Erneuerbaren-Werte erreichten Luxemburg mit 4,5 Prozent, Malta (4,7 Prozent), Niederlande (5,5 Prozent) und Großbritannien (7 Prozent).

Deutsche Wärmewende lässt auf sich warten

Deutschland liegt beim Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch mit 28,2 Prozent immerhin im Mittelfeld. Auch hier führt innerhalb der EU Schweden mit 63,3, Prozent, gefolgt von Portugal (52,1 Prozent) und Lettland (51,1 Prozent). Im Transportsektor steht Deutschland mit seinen 6,6 Prozent genauso schlecht da wie die meisten anderen EU-Länder, wiederum sind es Schweden und Finnland, die sich mit 19,2 und 21,6 Prozent abgrenzen können.

Fast deprimierend wirken die Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren im Bereich Heizen und Kühlen. Nur sechs von 28 EU-Staaten haben schlechtere Werte als die Bundesrepublik. 12,2 Prozent betrug hierzulande der Erneuerbaren-Anteil 2014 in diesem Sektor. Andere Länder wie Schweden (68,1 Prozent), Lettland (52,2 Prozent), Finnland (51,9 Prozent) oder Estland (45,2 Prozent) sind bei der Wärmewende deutlich weiter. Ein Trostpflaster bleibt: Bis zum Erreichen des Ziels von 18 Prozent Erneuerbaren-Anteil am Endenergieverbrauch fehlen Deutschland nur noch 4,2 Prozentpunkte bis 2020. Für eine Spitzenposition in Europa muss aber deutlich mehr getan werden. cw


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