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Indien ratifiziert Pariser Klimaabkommen

Dieses thermische Kraftwerk im indischen
Dieses thermische Kraftwerk im indischen Thoothukudi im Bundesstaat Tamil Nadu trägt zu den indischen Treibhausemissionen maßgeblich bei. (Foto: Ramkumar/flickr.com, CC BY-SA 2.0)

Der viertgrößte CO2-Verursacher zieht mit. Doch der EU bleibt nicht mehr viel Zeit, längst haben nicht alle Staaten zugesagt. Dies wäre allerdings nötig um bei den Verträgen mitreden zu können, daher will sich der EU-Umweltrat mit einem Trick helfen.

26.09.2016 – Als weltweit viertgrößter Verursacher von Treibhausgas-emissionen hat nun auch Indien das Klimaschutzabkommen von Paris ratifiziert. Damit kann das Land unter Ministerpräsident Modi einen wichtigen Beitrag zur Emissionsbegrenzung leisten. Zurzeit ist es für rund sechs Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich und trägt damit einen erheblichen Anteil zur fortschreitenden Erderwärmung bei. Im Pariser Klimaabkommen wurde festgelegt, dass mindestens 55 Länder die für wenigstens 55 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich sind die Vereinbarung unterschreiben müssen damit diese in Kraft treten kann.

EU hinkt hinterher

Die europäische Gemeinschaft hat sich beim COP21-Gipfel im letzten Jahr einheitlich für die neuen Klimaschutzziele ausgesprochen. Allerdings befindet sich die EU politisch in einer schwierigen Lage. Nur wenn alle Mitgliedsstaaten das Abkommen bis zum 7. Oktober dieses Jahres unterzeichnen dürfen die Brüsseler Diplomaten bei der Gestaltung der Klimaverträge mit am Tisch sitzen. Um dieses Ziel noch zu erreichen, versucht es der EU-Umweltrat mit einem Kniff. Am 30. September soll auf einer außerplanmäßigen Sitzung die Ratifizierung beschlossen werden – die genaue Verteilung der Emissionskontingente erfolgt erst im Nachhinein. Vermutlich ist die völkerrechtliche Grundlage dafür stark genug, da der Beschluss von Paris eine genaue Zuweisung der Emissionen an die jeweiligen Länder nicht ausdrücklich vorsieht.

Als bisher größter Bremser in Europa hat sich Polen mittlerweile zu der Ratifizierung des Pariser Abkommens bereit erklärt. „Der Prozess hat begonnen“, verkündete Polens Umweltminister Jan Szyszko in einer Meldung der Nachrichtenagentur PAP. Mit rund 12 Prozent verursacht die gesamte EU rund dreimal so viele Treibhausgase wie Indien, die Beteiligung am Klimavertrag der COP21 ist daher immens wichtig.

Besser früher als später

Die Pariser Beschlüsse kommen keinen Moment zu früh: Die bislang beschlossenen globalen Emissionsziele reichen nicht aus, um das Fortschreiten der Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Daher ist es dringend nötig, neue und strengere Regeln für die internationale Gemeinschaft zu erlassen um die steigenden Werte zu minimieren. Spätestens ab der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts soll die Menge der Treibhausgase in der Luft nicht weiter steigen. Indiens Beitrag zu den Pariser Bemühungen ist dahingehend ein wichtiger Schritt. bm


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