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OECD: Klimaschutz zahlt sich aus

Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium (l.) und Angel Gurria, Generalsekretär der OECD (r.) gestern bei der Vorstellung der OECD-Studie in Berlin. (Foto: © Hans-Christoph Neidlein)
Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium (l.) und Angel Gurria, Generalsekretär der OECD (r.) gestern bei der Vorstellung der OECD-Studie in Berlin. (Foto: © Hans-Christoph Neidlein)

Investitionen in Klimaschutz fördern wirtschaftliches Wachstum,
unterlassener Klimaschutz führt zu Wachstumseinbußen. Dies ist das zentrale Ergebnis einer neuen OECD-Studie, die gestern beim Petersberger Klimadialog in Berlin vorgestellt wurde.

24.05.2017 – „Klimaschutz zahlt sich aus“, unterstrich Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium. „Die Botschaft ist, dass wir jetzt umsteuern und auch aus wirtschaftspolitischen Gründen Klimaschutzinvestitionen verstärken müssen“, so Flasbarth. Er sieht in der OECD-Studie deshalb auch eine Botschaft an die Bundesregierung an den Ausbauzielen zur Elektromobilität von einer Million E-Autos bis 2020, dem deutschen Klimaschutzplan, einem raschen Kohleausstieg und dem verstärken Ausbau der Erneuerbaren festzuhalten. Insgesamt zeigte sich Flasbarth optimistisch, dass es gelingt, unterstützt durch die guten Argumente der Studie, beim kommenden G20-Gipfel in Hamburg ein „starkes Statement für mehr Klimaschutz abzugeben“. Ein Klimaschutzplan der G20 sei derzeit in Abstimmung.

Der OECD-Bericht zeigt auf, dass eine ehrgeizige Klimaschutzpolitik, die durch geeignete Wachstumsmaßnahmen ergänzt wird, für die G20-Staaten im Schnitt zu einer höheren gesamtwirtschaftlichen Leistung von fast fünf Prozent im Jahr 2050 führt. Bereits innerhalb der kommenden fünf Jahr kann eine aktive Klimaschutzpolitik zu einem verstärkten Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent führen. Nur mit unverzüglichen Treibhausgasminderungen können Wachstumseinbußen vermieden werden, so die OECD-Studie.

Kommende zehn bis 15 Jahre entscheidend

Die kommenden zehn bis fünfzehn Jahre sind dafür der Schlüsselzeitraum, da dann die Weichen für den Neubau und Umbau öffentlicher wie privater Infrastrukturen gestellt werden. Auch ohne Klimaschutz seien dafür bis 2030 rund 95 Billionen US-Dollar erforderlich, 6,3 Billionen US-Dollar pro Jahr. Ein Ausrichten der Planungen auf die Pariser Klimaziele erfordere zwar pro Jahr etwa 0,6 Billionen US-Dollar mehr an Investitionen. Diese würden jedoch allein durch daraus resultierende Treibstoffeinsparungen von etwa 1,7 Billionen US-Dollar pro Jahr kompensiert werden, so die Berechnungen der OECD.

Die Studie mit dem Titel „Investieren in Klimaschutz, investieren in Wachstum“ wurde vom Bundesumweltministerium unterstützt und im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft erstellt.

30 Minister aus allen Weltregionen tagten diesen Montag und Dienstag beim achten Petersberger Klimadialog in Berlin. Sie bereiteten dort die Verhandlungen der Weltklimakonferenz COP 23 im November in Bonn vor und diskutierten über praktische Möglichkeiten der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Am Dienstag sprach auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Delegierten. hcn


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