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Papst Franziskus legt Umwelt-Enzyklika vor

Papst Franziskus legt heute seine Umwelt-Enzyklika der Öffentlichkeit vor. Darin äußert er scharfe Kritik am Konsumverhalten und der Umweltverschmutzung durch den Menschen. Die Enzyklika soll auch ein Impuls für die Klimaverhandlungen in Paris sein.

18.06.2015 – Enzykliken sind die wichtigsten Schreiben des Papstes und entsprechend wichtig ist Franziskus das Thema offenbar. Er wolle einen Dialog über unser gemeinsames Zuhause anstoßen und einen Impuls für die im Dezember dieses Jahres in Paris anstehende Klimakonferenz geben, hieß es aus dem Vatikan. Außerdem prangert das Oberhaupt der katholischen Kirche die sozialen Folgen der weltweiten Umweltzerstörung an.

In der Enzyklika mit dem Namen „Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ heißt es u.a. die Erde verwandele sich „immer mehr in eine riesige Müllhalde“. Besonders die Armen und Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern leiden unter den Auswirkungen, die zu Flüchtlingskatastrophen führten. Die Leiden unzähliger Menschen, die vom Wohlstand ausgeschlossen seien, würden als „Kollateralschaden“ abgetan. So werde etwa Trinkwasser als Ware den Marktgesetzen unterworfen.

Art zu leben, zu produzieren und konsumieren ändern

Deutlich wird Franziskus auch in seiner Kritik am konsumorientierten und dem Kapitalismus unterworfenen menschlichen Lebensstil. Der Papst wirft den Menschen vor, sich als „Besitzer und Herrscher“ der Natur aufzuführen. Statt die Umwelt als Schöpfung Gottes zu bewahren und zu beschützen, werde sie der Finanzwelt und Technologien untergeordnet. Die Menschheit müsse ihre Art zu leben, zu produzieren und konsumieren ändern, sonst werde es in diesem Jahrhundert zu einer beispiellosen Zerstörung der Ökosysteme kommen, heißt es in der Enzyklika.

Der Vatikan kritisierte, dass ein Entwurf des Werks bereits Anfang der Woche öffentlich bekannt wurde und vermutet interne Gegner des Papstes hinter der Aktion. Es gebe viele, die die Reformbemühungen von Franziskus sabotieren wollten. Besonders viel Widerstand habe es bei den Arbeiten zur Umwelt-Enzyklika von einigen katholischen Gruppen aus den USA gegeben, die den Aufruf des Papstes zu Konsumverzicht und Klimaschutz ablehnen. cw


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

naturstromer 18.06.2015, 20:33:21

+307 Gut Antworten

Na endlich hat sich die Kirche bekannt wie man mit der Schöpfung umzugehen hat.

Ich hatte schon immer das Gefühl, daß dieser Papst was Besonderes ist.

Sonnenstromer 19.06.2015, 17:18:11

+323 Gut Antworten

ist der Quecksilberausstoß der Kohlekraftwerke nicht auch ein Grund, um sofort von der Kohle wegzukommen?

http://www.zdf.de/frontal-21/frontal-21-5989374.html


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