Menü öffnen

Bedarf an Großwärmespeichern wächst

Die bayerische Gemeinde Hallerndorf hat 2016 einen Teil ihrer Wärmeversorgung auf Erneuerbare Energien umgestellt und setzt auf eine Kombination von Holzenergie und Solarthermie. (Foto: NATURSTROM AG)
Die bayerische Gemeinde Hallerndorf hat 2016 einen Teil ihrer Wärmeversorgung auf Erneuerbare Energien umgestellt und setzt auf eine Kombination von Holzenergie und Solarthermie. (Foto: NATURSTROM AG)

Steigende Anteile Erneuerbarer Energien erhöhen den Bedarf an Wärmespeichern. Und das ist gut so: Denn Wärmespeicher sind Technologien, die eine zeitliche Entkopplung von Energieerzeugung und -verbrauch ermöglichen. Eine neue Broschüre der AEE gibt einen Überblick zum Einsatz von Wärmespeichern.

21.07.2017 – Die neue Broschüre der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zum Thema Großwärmespeicher: Ein zentraler Baustein einer flexiblen Strom- und Wärmeversorgung gibt Aufschluss darüber, welche Bedeutung Wärmespeicher für das heutige und zukünftige Energiesystem haben. „In einem Energiesystem, das mehr und mehr auf Erneuerbare Energien setzt, wächst der Bedarf an Wärmespeichern“, so Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE. So rechnet beispielsweise das Beratungsunternehmen Prognos damit, dass für den flächendeckenden Einsatz von Wärmespeichersystemen allein im Bereich der öffentlichen Fernwärmeversorgung ein Speichervolumen von insgesamt 1,4 bis 2,2 Millionen Kubikmetern benötigt wird.

Gelungenes Projektbeispiel: Wärmeversorgung im bayrischen Hallerndorf

Wärmespeicher können Wärme aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder an die Wärmeverbraucher abgeben. Dieses Prinzip macht sich heute schon die bayerische Gemeinde Hallerndorf zu Nutze: Sie hat 2016 einen Teil ihrer Wärmeversorgung auf Erneuerbare Energien umgestellt und setzt auf eine Kombination von Holzenergie und Solarthermie. Neben fünf Biomasseheizkesseln mit einer Leistung von 880 Kilowatt wurde auch eine 1.304 Quadratmeter große Freiflächen-Solarthermieanlage installiert. Sie erzeugt dank der Kraft der Sonne rund 600.000 Kilowattstunden Wärme im Jahr – vornehmlich im Sommer und zur Mittagszeit. Die Erzeugungsanlagen ergänzt ein Wärmespeicher mit einer Kapazität von 85 Kubikmetern

„Der Wärmespeicher ist ein unentbehrlicher Bestandteil des Wärmenetzes. Denn immer, wenn die Produktion den Bedarf übersteigt, wird Wärme zwischengespeichert“, erläutert Thilo Jungkunz, Geschäftsbereichsleiter Dezentrale Energieversorgung beim Energieversorger NATURSTROM, der das Heizsystem in Hallerndorf errichtet hat und es nun über eine Gesellschaft, an der das Unternehmen beteiligt ist, betreibt. „Das ist vor allem in den Mittagsstunden der Fall, wenn die Solarthermieanlage besonders viel Sonnenwärme produziert. Diese Wärme wird in den Abend- oder Morgenstunden verbraucht.“ Aber auch im Winter kommt der Speicher zum Einsatz und sorgt dafür, dass die Biomasseheizkessel gleichmäßig gefahren werden können.

Erneuerbare Energien für die Industrie

Zu der Broschüre über Großwärmespeicher veröffentlicht die Agentur für Erneuerbare Energien gleichzeitig ein vierseitiges Hintergrundpapier in der Reihe „Renews Kompakt“ zum Einsatz Erneuerbarer Energien bei der Erzeugung von Prozesswärme. Diese hat einen Anteil von 65 Prozent des industriellen Endenergieverbrauches. Bisher werden jedoch erst fünf Prozent der industriellen Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien zur Verfügung gestellt. Dementsprechend fällt die Klimabilanz des Industriesektor aus: Er ist mit 181 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten Deutschlands zweitgrößter Treibhausgasemittent nach der Energiewirtschaft.

Bis 2030 soll der Treibhausgasausstoß des Industriesektors auf 140 bis 143 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente sinken. Um dieses Klimaschutzziel zu erreichen, muss sich der Anteil Erneuerbarer Energien im Industriesektor in den nächsten Jahren also deutlich steigern. Das neue AEE-Hintergrundpapier informiert über die Potenziale bei der Umstellung auf Erneuerbare Prozesswärme und fokussiert auf die Nutzung von Bioenergie. Weiterhin beleuchtet es Fördermöglichkeiten und stellt drei Praxisbeispiele vor. na /AEE


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft