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Neue Materialien für die Energiewende

Die Elektronenringanlage BESSY II steht in Berlin auf dem Adlershof, an welcher das neue Labor EMIL angeschlossen wurde. Hier soll in Zukunft mithilfe der neuen Messplätze innovative Energieforschung betrieben werden. (Foto: <a href="https://commons.wiki
Die Elektronenringanlage BESSY II steht in Berlin auf dem Adlershof, an welcher das neue Labor EMIL angeschlossen wurde. Hier soll in Zukunft mithilfe der neuen Messplätze innovative Energieforschung betrieben werden. (Foto: Peter Kuley / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)

Mit dem neuen Laborkomplex EMIL in Berlin will das Forschungsministerium die Materialforschung für die Energiewende vorantreiben. Im Fokus stehen besonders Solar- und Speichertechnologien, sowie die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft.

03.11.2016 – In der neuen Energieforschungseinrichtung „Energy Materials In-Situ Laboratory“, kurz EMIL, in Berlin-Adlershof wird es vor allem um eines gehen: Die Suche nach den Werkstoffen der Zukunft. Betrieben wird die Einrichtung von der Max-Planck-Gesellschaft und dem Helmholtz-Zentrum Berlin, die jeweils mit 6,5 und 7,6 Millionen Euro an den Baukosten beteiligt sind. Hier soll hochmoderne Forschung stattfinden um neue Grundlagen für Energieinnovationen zu finden.

Denn mehr als zwei Drittel aller technischen Neuerungen gehen direkt oder indirekt auf neue Erkenntnisse über Materialien zurück, wie das Forschungsministerium betont. Auch darum förderte es den Bau von EMIL mit mehr als 6 Millionen Euro.

EMIL ist einzigartig

Das Projekt EMIL ist direkt an die kreisrunde Anlage des Elektronenspeicherrings BESSY II angebunden, die vor allem für Experimente der Molekularbiologie und Materialforschung genutzt wird. Im Zuge dessen wurden zwei Leitungen von BESSY zu EMIL gelegt um sogenannte „weiche Röntgenstrahlung“ für die Analyse weniger Nanometer dünner Schichten verschiedene Werkstoffe bereitzustellen. Diese entsteht in dem Elektronenring durch die Beschleunigung und Ablenkung von Elektronen durch Magneten. Das macht die Einrichtung zu einem einzigartigen Forschungsplatz für spezielle Strahlungsmessungen im Vakuum.

Mehr Effizienz für die Energiewende

Von der Forschung im neuen Laborkomplex EMIL sollen besonders die Solarenergie- und Speicherindustrien profitieren. Mit höheren Wirkungsgraden könnte die Effizienz von Photovoltaikmodulen deutlich erhöht werden, was deren Wirtschaftlichkeit steigern würde. Auch die Entwicklung neuer Technologien im Bereich der Energiespeicher ist wirtschaftlich sinnvoll: Der Marktforschungsfirma Prognos nach wäre es möglich, bereits jetzt allein in Süddeutschland durch den Einsatz moderner Solarbatterien mehr als 100 Millionen Euro Investitionen im Netzausbau einzusparen, die Effizienzsteigerungen von Speichern könnte diese Zahl noch einmal nach oben treiben.

Durch neue, besonders dünnschichtige Materialien werden die EMIL-Wissenschaftler in der Lage sein, effizientere Solarzellen herzustellen. Im neuen Katalyse-Labor wird daran geforscht werden wie sich edelmetallbasierte Elektrodenmaterialien sowie sogenannte Übergangsmetalle wie Chrom und Eisen sich als Katalysatoren eignen um Energiespeichersysteme zu optimieren. Doch nicht nur die Wirtschaft, vor allem die Energiewende würde von neuen Werkstoffen profitieren. Denn: „Ohne die Materialforschung bekommen wir die Energiewende nicht hin.“, so Bundesforschungsministerin Johanna Wanka am Montag zur Eröffnung von EMIL. bm


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