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ADAC verzweifelt nach Ökotest an Autobauern

Nicht nur nahezu alle Dieselautos haben massive Abgasprobleme, auch moderne Benziner stoßen zu viel Feinstaub und Stickoxide aus. Nach dem ADAC-Ökotest verzweifelt Deutschlands größter Autoclub an den Autobauern und kritisiert diese deutlich.

23.03.2017 – Von 38 unter realen Bedingungen getesteten Dieselautos haben nur zwei die Überprüfung bestanden, alle anderen stoßen zu viele Schadstoffe aus. Das ist das erste Ergebnis des ADAC EcoTest, der am Montag veröffentlicht wurde. Entscheidend für das wieder einmal gravierend schlechte Abschneiden der Dieselmodelle ist das deutliche Überschreiten der gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide. Ein Fahrzeug brachte es sogar auf durchschnittlich 725 mg/km an Stickoxid und überschritt damit den Grenzwert um sagenhafte 900 Prozent. Außerdem zeigt der Test, dass neue Dieselautos der Abgasnorm Euro 6 nicht unbedingt sauberer sein müssen als Euro-5-Modelle.

Auch Benziner fallen durch

Die Ergebnisse überraschen wenig, große Abgasprobleme von Dieselfahrzeugen unter realistischen Fahrbedingungen sind spätestens seit dem Dieselskandal von Volkswagen und Co. bekannt. Neu ist vor allem der zweite Teil des ADAC EcoTests: Während die meisten Dieselautos zu hohe Stickoxidemissionen aufweisen, fallen auch Benziner mit deutlich zu hohen Feinstaubwerten auf. Ein Problem, das vor allem in den letzten Jahren durch die immer weiter verbreitete Technik der Direkteinspritzung entstanden ist. Zudem wiesen die Autotester auch bei Benzinern erstmals erhöhte Stickoxidemissionen nach. Der durchschnittliche Feinstaubausstoß bei Benzinern mit Direkteinspritzung – das betrifft rund 90 Prozent der neuen Autos – liegt laut ADAC fast um das Fünffache über dem ab September 2017 geltenden Grenzwert.

Der ADAC zeigte sich von den Testergebnissen frustriert und warf den Autobauern vor, die eingesetzten Abgassysteme der meisten Benziner- und Dieselmodelle seien nicht auf dem Stand des technisch Machbaren. „Bedauerlich ist, dass die Hersteller weiterhin viel zu wenig unternehmen, um längst vorhandene Emissionstechnologien für einen effektiven Schutz der Umwelt in ihren Fahrzeugen einzusetzen“, sagte Thomas Burkhardt, Vizepräsident für Technik beim ADAC.

„Wir sind bei der Beratung am Ende“

Noch deutlicher wurde sein Kollege: Man wisse kaum noch, welche Autos man den eigenen Mitgliedern empfehlen solle, sagte Reinhard Kolke, Leiter des Bereichs Tests und Technik des ADAC, der Süddeutschen Zeitung. „Wir sind bei der Beratung am Ende.“

Auf den ersten Plätzen des Tests landeten Elektro- und Hybridautos. Von insgesamt 77 getesteten Modellen aller gängigen Automarken erhielten nur fünf die höchste Wertung von fünf Sternen, neun weitere erhielten immerhin vier Sterne. cw


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Energiewender 23.03.2017, 10:13:32

+436 Gut Antworten

Auch die Staatswaltschaft zweifelt, diesmal am Leumund von Daimler: http://taz.de/Verdacht-auf-Diesel-Betrug-bei-Daimler/!5395066/

Clemens Ratte-Polle 23.03.2017, 18:15:55

+418 Gut Antworten

Alle Autokonzerne haben uns beschissen!

Alle Lobbyisten ebenso!

Alle kommen gratis hier raus...

Nur der dummer Autofahrende muss zahlen.

Wir merken, wer hier regiert.

https://www.facebook.com/FeinstaubNeinDanke/

Fabio Alessi 23.03.2017, 18:50:56

+386 Gut Antworten

Die Lösung liegt seit langem auf dem Tisch!!!

CNG (Erdgas), 99% weniger Feinstaub, 85% weniger Stickoxide, weniger CO2, erneuerbar herstellbar sowohl aus Ökostrom als auch aus Abfall und Klärgas.

Aus einem mir unerklärlichem Grund sind deutsche Autokäufer sowie Verkäufer taub auf diesem Ohr.


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