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E.ON macht mit Uniper-Abspaltung Milliardenverlust

Am Mittwoch teilte E.ON die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2016 in Essen mit. (Foto: Wiki05, Wikimedia.Commons, CC0 1.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:EON-Ruhrgas-Zentrale_Essen.jpg)
Am Mittwoch teilte E.ON die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2016 in Essen mit. (Foto: Wiki05, Wikimedia.Commons, CC0 1.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:EON-Ruhrgas-Zentrale_Essen.jpg)

Deutschlands größter Energiekonzern hat sein neues Kraftwerks-Unternehmen Uniper offenbar zu hoch bewertet – und muss nun Milliarden abschreiben. Kurz vor dem Börsengang von Uniper machte E.ON im ersten Halbjahr 2016 drei Milliarden Euro Verlust.

11.08.2016 – Der radikale Umbau treibt E.ON erneut tief in die roten Zahlen. Grund sind diesmal Wertberichtigungen und Drohverlustrückstellungen bei der neuen Kraftwerkstochter Uniper in Höhe von 3,8 Milliarden Euro. Infolge der Abschreibungen machte der E.ON-Konzern im ersten Halbjahr 2016 einen Verlust von drei Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Essen mit. Die wirtschaftliche Netto-Verschuldung stieg auf 24,8 Milliarden Euro.

Uniper betreibt die schmutzigen Sparten von E.ON, also die fossilen Kraftwerke zur Stromerzeugung und den Energiehandel. Kritiker sehen die Abspaltung und den Börsengang im September als Versuch von E.ON an, sich sauberer zu machen, als der Konzern ist. Beim Mutterkonzern verbleiben das Ökostromgeschäft, der Vertrieb und die mit guten Renditen ausgestatteten Netze. Uniper übernimmt die nur noch unrentablen und wenig attraktiven Geschäftsfelder. Die Atomkraftwerke muss E.ON aufgrund massiver Bedenken behalten.

10 Milliarden Euro weniger wert

Gut 53 Prozent der Uniper-Anteile sollen an der Börse platziert werden, den Rest will E.ON zunächst bis 2018 behalten und mittelfristig vollständig abgeben. Da es sich um eine Abspaltung vom Mutterkonzern handelt, erhalten E.ON-Aktionäre automatisch für zehn Anteilsscheine eine Uniper-Aktie. Vor dem Börsengang muss nun der Wert der neuen Tochter berichtigt werden. Ursprünglich stand dieser mit 15,5 Milliarden Euro in den Büchern, Analysten schätzen den Wert allerdings nur noch auf bis zu 5,5 Milliarden.

Trotz der hohen Abschreibungen im ersten Halbjahr hält E.ON an seiner Jahresprognose für 2016 fest und will einen bereinigten Konzernüberschuss von 0,6 bis 1 Milliarde Euro erzielen. Der um Sondereffekte wie Abschreibungen bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Halbjahr lag bei rund 2 Milliarden Euro. Die Zahlen wurden bereits in der neuen Konzernstruktur vorgelegt, darin sind also nur die neuen Geschäftsfelder von E.ON und die Beteiligung an Uniper eingerechnet. Der genaue Wert von Uniper wird beim Börsengang festgelegt. cw


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