Menü öffnen

E.ON meldet höchsten Verlust der Firmengeschichte

16 Milliarden Euro Verlust machte E.ON im vergangenen Jahr, ein neuer Rekord für Europas größten Energiekonzern. E.ON-Chef Johannes Teyssen erklärte die Zahlen mit einem „Jahr des Übergangs“, vor allem die Kohle- und Atomgeschäfte holen ihn nun ein.

16.03.2017 – Erst vor wenigen Wochen gab der Atom- und Kohlekonzern RWE einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro und das Aussetzen der Dividende bekannt, nun macht der nächste große deutsche Energiekonzern Rekordverluste. Nach sieben Milliarden Euro im Vorjahr, meldete E.ON-Chef Johannes Teyssen am Mittwoch in Essen nun 16 Milliarden Euro Verlust, den höchsten in der Firmengeschichte. Die Dividende wird zwar nicht gestrichen, aber deutlich gekürzt: 21 Cent soll es pro Anteilsschein geben, zuletzt waren es noch 50 Cent.

Für die hohen Verluste gibt es zwei Hauptgründe, allen voran die Abspaltung der Kohle- und Gaskraftwerke in das neue Tochterunternehmen Uniper. Mit dessen Börsengang im vergangenen September musste E.ON insgesamt elf Milliarden Euro auf die schmutzigen Anlagen abschreiben, die Kohle- und Gaskraftwerke waren nur noch vier statt 15 Milliarden wert. Die Atomkraftwerke blieben auf Druck der Politik beim Mutterkonzern.

Mit zehn Milliarden von der Endlagerung freigekauft

Die strahlenden Anlagen sind der zweite Hauptgrund für die schlechte Bilanz. Rund zehn Milliarden Euro wird E.ON Mitte des Jahres an den neu geschaffenen staatlichen Atomfonds überweisen und sich so für alle Fragen der Zwischen und Endlagerung des Atommülls aus seinen Atomkraftwerken freikaufen. Ein guter Deal für die Atomkonzerne, die das Risiko für alle Ewigkeit los sind – trotz des Verursacherprinzips. Die finanzielle Verantwortung tragen nun der Bund und die Steuerzahler.

Somit ist der Weg frei für einen Neuanfang. Das Übergangsjahr 2016 sei eine Zäsur für das Unternehmen, so Teyssen. „Damit können wir uns nun voll und ganz auf unsere Kunden in den drei Kerngeschäften Energienetze, Kundenlösungen und Erneuerbare Energien konzentrieren.“ Mittelfristig will der Konzern seine Schulden um sieben auf 20 Milliarden Euro reduzieren und schon im nächsten Jahr wieder einen Gewinn aufweisen. Mit einem Sparprogramm sollen zudem ab 2018 jährlich 400 Millionen Euro eingespart werden, 1.000 Arbeitsplätze sollen in Deutschland wegfallen. cw


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft