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Prognose: Strompreise bleiben konstant

Wasserkraftwerk Töging. (Bild: © NATURSTROM AG)
Wasserkraftwerk Töging. (Bild: © NATURSTROM AG)

Bereits etwa 30 Prozent des bundesweiten Strommixes 2015 dürften Prognosen zufolge aus Erneuerbaren Energien stammen. Die Strompreise für Haushalte sollten im kommenden Jahr konstant bleiben – obwohl die EEG-Umlage voraussichtlich leicht steigt.

24.09.2015 – Weiterhin paradoxe Situation: Weil die Börsenstrompreise fallen, steigt automatisch die EEG-Umlage. Denn nach aktueller politischer Vorgabe errechnet sich die Umlage für Ökostrom aus der Differenz der Erlöse, welche die Netzbetreiber für den von ihnen an der Strombörse vermarkteten Ökostrom erzielen, und den Einspeisevergütungen, die sie wegen des EEG Betreibern von Ökokraftwerken zahlen müssen. Sinkt der Börsenstrompreis, wird diese Differenz größer – und die EEG-Umlage damit teurer. Die Denkfabrik Agora Energiewende kommt zu dem Schluss, dass die Strompreise für den Privatkunden konstant bleiben – wenn die Stromhändler die niedrigen Einkaufspreise für Energie über die Preisgestaltung an ihre Kunden weitergeben.

Denn die Preise an der Strombörse sind in den vergangenen zwölf Monaten gepurzelt: Der bereits 2015 zur Lieferung in 2016 gehandelte Strom wird im Zwölf-Monats-Mittel – Zeitraum Oktober 2014 bis September 2015 – voraussichtlich nur noch 3,25 Cent pro Kilowattstunde kosten. Das entspricht einem Rückgang um neun Prozent beziehungsweise 0,32 Cent pro Kilowattstunde gegenüber dem Vorjahr. Dadurch wird die Umlage für Strom aus Erneuerbaren Energien nach Einschätzung von Agora Energiewende im Jahr 2016 leicht steigen: Von derzeit 6,17 Cent auf 6,4 bis 6,6 Cent pro Kilowattstunde. Die für die Strombeschaffung beziehungsweise die Stromkunden maßgebliche Summe aus Börsenstrompreis und EEG-Umlage bleibt mit 9,7 bis 9,9 Cent pro Kilowattstunde jedoch weitgehend konstant.

„In dem Maße wie die Großhandelsstrompreise sinken, steigt die EEG-Umlage“, erklärt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „In Summe müssen die Stromverbraucher daher nicht mehr zahlen als heute, wenn die Stromanbieter hier ehrlich rechnen. Allerdings bekommen die Stromkunden künftig für ihr Geld deutlich mehr Strom aus Erneuerbaren Energien: Stammt in diesem Jahr voraussichtlich etwa 30 Prozent des Stroms aus Windkraft, Solarenergie und Co., so dürften es 2016 schon 32 bis 33 Prozent werden.“

Agora Energiewende hat mithilfe einer speziellen Software sowie neuesten Strommarktdaten einen  „EEG-Rechner“ entwickelt. Dieses Online-Tool ermöglicht die Berechnung der Ökostrom-Umlage, des Anteils Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch sowie weiterer Werte bis 2035. Man kann mit ihm online auch selber ermitteln, wie sich unterschiedliche Entwicklungen auf die Höhe der EEG-Umlage bis 2035 auswirken könnten. rr


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