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Schmutzige Kohlegeschäfte der Deutschen Bank und RWE

Trist ist die Umgebung rund um die Kayford Mine in der Nähe von Charleston, West Virginia. Wie die Landschaft vor der Kohleförderung aussah, kann nur erahnt werden. (Foto: © Kate Wellington, https://www.flickr.com/photos/sharedferret/4474118178, CC BY
Trist ist die Umgebung rund um die Kayford Mine in der Nähe von Charleston, West Virginia. Wie die Landschaft vor der Kohleförderung aussah, kann nur erahnt werden. (Foto: © Kate Wellington, https://www.flickr.com/photos/sharedferret/4474118178, CC BY 2.0)

Um die Kohleförderung in den USA möglichst kostengünstig gestaltet zu können, werden in den Appalachen ungeachtet verheerender Umweltauswirkungen ganze Bergkuppen gesprengt. Finanziert wird das brutale Abbauverfahren durch RWE und die Deutsche Bank.

20.03.2016 – Beim Mountaintop Removal mining (MTR) wird Kohleförderung ohne Rücksicht auf Verluste betrieben – das Verfahren gilt vollkommen zu Recht als besonders zerstörerisch. In den US-amerikanischen Appalachen werden ganze Bergspitzen gesprengt, wodurch sich grüne Wälder in graue Mondlandschaften verwandeln. Sowohl die Deutsche Bank als auch RWE finanzieren das zerstörerische Abbauverfahren, wie kürzlich durch urgewald und Rainforest Action Network (RAN) bekannt wurde.

Einmal mehr geht es dabei um Geld. Denn es ist weitaus billiger, die Bergkuppen abzusprengen um an die Kohle im Inneren heranzukommen, als einen aufwendigen Abbau unter Tage zu betreiben. Dass dabei intakte Ökosysteme komplett zerstört werden, verbuchen die Minenbetreiber als Kollateralschäden. Der mit Chemikalien belastete Abraum wird in nahegelegene Täler gekippt, sodass auch dort die Natur kontaminiert wird. Die vor Ort lebenden Menschen müssen folglich unter der hohen Staubbelastung sowie den vergifteten Gewässern leiden.

RWE und Deutsche Bank sind mit von der Partie

Die beiden deutschen Großkonzerne erhoffen sich von den schmutzigen Geschäften mit der Kohle ebenfalls Profite. Nach den Recherchen von urgewald zeigt sich, dass RWE über die Tochterfirma RWE Trading Americas seit 2012 hohe Anteile an dem Unternehmen Blackhawk Mining LLC hält. Dieses gilt als der derzeit größte Produzent von Mountaintop-Removal-Kohle und ist dementsprechend stark umstritten.

„Noch auf der vergangenen Aktionärsversammlung behauptete Konzernchef Terium auf unsere Nachfrage, RWE habe in der Regel keine direkten Lieferbeziehungen zu MTR-Minen. Die nun aufgedeckte Beteiligung am wichtigsten MTR-Konzern verschwieg er“, berichtet die Geschäftsführerin von urgewald Heffa Schücking. Sie ist daher der Meinung, dass der grüne Umbau von RWE auch vor diesem Hintergrund vollkommen unglaubwürdig wirkt. „Wie zukunftsfähig kann ein Konzern sein, der selbst den brutalen MTR-Kohlebergbau als attraktives Investment sieht“, fragt Schücking.

Deutsche Bank finanziert Blackhawk Mining LLC seit Jahren

Zuletzt vergab die Deutsche Bank im Oktober 2015 Kredite an den Grubenbetreiber. Die Geschäftsbeziehungen bestehen nach den Recherchen von urgewald allerdings bereits seit 2012. „Während andere europäische Banken MTR-Firmen schon seit Jahren ächten, hat die Deutsche Bank hier skrupellos weiterhin Geschäfte gemacht. Dieses Vorgehen ist ein Schlag ins Gesicht für all die Betroffenen, deren Luft und Wasser täglich durch diese Abbau-Methode vergiftet werden“, kommentiert der urgewald-Kohleexperte Sebastian Rötters.

Im kürzlich erschienenen CSR-Bericht der Deutschen Bank ist nun jedoch von einem schrittweisen Rückzug aus Kredit- und Anleihenvergabe für Bergbauunternehmen die Rede – sofern sie wesentlich zur Kohleproduktion durch MTR-Verfahren beitragen. Den Naturschutzorganisationen geht dieses Bekenntnis jedoch noch nicht weit genug. „Diese vage Formulierung zeigt, dass es die Deutsche Bank immer noch nicht ernst meint mit einem Ausschluss dieser verheerenden Abbaumethode“, so Rötters. Er vertritt daher die Meinung, dass sowohl die Deutsche Bank als auch RWE die Beteiligung an Mountaintop Removal mining konsequent und umfassend ausschließen müssen. jk


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Kommentare

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Kevin Richter 22.03.2016, 23:37:56

+255 Gut Antworten

Hier gibt es eine Multimedia-Dokumentation von Urgewald und eine Online-Unterschriftenaktion.

 

http://www.urgewald.org/kampagne/rwedeutsche-bank-totengraeber-berge

Kevin Richter 22.03.2016, 23:48:22

+255 Gut Antworten

Sorry, der Link funktioniert nur mit HTTPS:

 

https://www.urgewald.org/kampagne/rwedeutsche-bank-totengraeber-berge


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