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Solarworld muss Insolvenz anmelden

Das Rennen verloren – der Bonner Solarkonzern Solarworld kündigt Insolvenz an. (Foto: <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ASolarworld_GT.jpg" target="_blank"> SolarLabor </a>, <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0" target
Das Rennen verloren – der Bonner Solarkonzern Solarworld kündigt Insolvenz an. (Foto: SolarLabor Wikimedia.Commons , CC BY-SA 3.0 )

Es bestehe keine positive Fortbestehensprognose mehr, teilte gestern Deutschlands größter Solarmodulhersteller mit. Jahrelang kämpfte das Unternehmen wie viele andere Solarfirmen in Deutschland auch gegen die Billig-Konkurrenz vor allem aus China.

11.05.2017 – Seit Jahren schon zeichnet Solarworld rote Zahlen. Das Bonner Unternehmen kündigte nun an, „unverzüglich“ einen Insolvenzantrag zu stellen. Man sei zu der Überzeugung gelangt, dass „keine positive Fortbestehensprognose mehr bestehe, die Gesellschaft damit überschuldet sei und somit eine Insolvenzantragspflicht bestehe“, teilte die Geschäftsführung am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit. Für die Tochtergesellschaften werde die Antragspflicht dann noch einzeln geprüft.

Die von der Bundesregierung erst subventionierte Solarindustrie, die vor allem auch in den Neuen Bundesländern Thüringen und Sachsen für Aufschwung und Arbeitsplätze sorgte, kommt mit dem Untergang des Solarriesen quasi zum Erliegen. Solarworld kämpfte mit den weltweit sinkenden Preisen für Solarmodule, Anfang 2016 sah es zunächst nach einem Aufwärtstrend aus, doch im letzten Jahr schrieb der Konzern bereits einen Verlust von rund 92 Millionen Euro. Mit einem angekündigten Sparprogramm wollte man bis 2019 wieder aus der Verlustzone kommen– allerdings nur mit dem Abbau von Stellen und weiteren radikalen Kürzungsmaßnahmen.

Schon vor Jahren forderte Solarworld -Chef Frank Asbeck im weltweiten Preiskampf ein Eingreifen der Wettbewerbsbehörden, denn chinesische Unternehmen erhielten günstige Kredite vom Staat und können Produkte zu Dumping-Preisen anbieten. Solarworld stand schon einmal kurz vor dem Abgrund und Solarworld-Chef Frank Asbeck auch schon häufig in der Kritik, vor allem sich selbst gerettet zu haben auf Kosten von privaten Anlegern, die durch den letzten Schuldenschnitt bereits viel Geld verloren haben.

Die Pleite des größten deutschen Solarkonzerns ist politisch hausgemacht, kommentiert Franz Alt. Der frühere Wirtschafts-und Energieminister Sigmar Gabriel habe die Erneuerbaren zuerst gedeckelt und damit den raschen Ausbau der Erneuerbaren und die Energiewende ausgebremst. „Seither boomen die Erneuerbaren Energien zwar weltweit immer mehr – dank der deutschen Vorgaben, nicht aber in Deutschland. Die deutschen Stromkunden haben die Energiewende am Anfang finanziert, aber ihre Regierung hat den Vorteil jetzt ohne jeden Sinn und Verstand verschenkt", so Alt. 


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