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Subventionen für gesundheitsschädliche Industrien umleiten

Steuergelder sollten statt in Kohlekraftwerke bspw.  in Windenergie investiert werden. (Foto: Nicole Allé)
Steuergelder sollten statt in Kohlekraftwerke bspw. in Windenergie investiert werden. (Foto: Nicole Allé)

Ein Bericht der NGO HEAL hat die versteckten Folgekosten der Förderung fossiler Brennstoffe untersucht und mahnt die G20, die Subventionen zu beenden und die Steuergelder stattdessen für Erneuerbare Energien und das Gesundheitswesen einzusetzen.

01.08.2017 – Die NGO The Health and Environment Alliance (HEAL) macht in ihrem aktuellen Bericht deutlich, in welchem Maße die Subventionierung von fossilen Brennstoffen weltweit zu vorzeitigen Todesfällen und negativen Gesundheitsauswirkungen und somit gewaltigen Gesundheitskosten führt. Die Studienautoren vergleichen dazu staatliche Subventionen für fossile Brennstoffe mit den Gesundheitskosten, die aus der Gewinnung und Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen. Und fanden heraus, dass die Gesundheitskosten in den G20-Staaten mehr als sechsmal so hoch wie ihre staatlichen Subventionen sind. Ein weiterer Grund – neben dem Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens – die Subventionen für fossile Brennstoffe auslaufen zu lassen.

Lippenbekenntnisse

Bereits vor zehn Jahren hatten die G20-Länder vereinbart, die finanzielle Unterstützung für die Subventionierung schädlicher Energiequellen auslaufen zu lassen – doch fast alle Regierungen nutzen weiterhin die Steuergelder ihrer Bürger um die Förderung und Produktion von Öl, Gas und Kohle zu unterstützen. Luftverschmutzung verursacht laut Studie jährlich den frühzeitigen Tod von geschätzten 6,5 Millionen Menschen weltweit – ganz oben stehen Herz- und Lungenkrankheiten. Besonders krass ist es laut Studie in China, dort häuften sich 1.785 Milliarden US-Dollar an Gesundheitskosten durch Luftverschmutzung an – mehr als 18 Mal so viel wie der Staat an Öl-, Gas- und Kohleproduzenten aushändige. Die Bilder aus Chinas Städten sind bekannt; 1,6 Millionen Menschen sterben frühzeitig aufgrund von Luftverschmutzung, auch in ländlichen Gebieten, wo häufig noch mit Kohle gekocht wird – hier könnte man das Geld bspw. in Solarkocher investieren, so ein ganz einfacher Vorschlag.

Sozialverträgliche Umverteilung möglich

HEAL fordert in seinem Bericht, die Subventionen für fossile Energieträger in Industrienationen bis zum Jahr 2020 bzw. in einkommensschwachen Wirtschaften bis 2025 auslaufen zu lassen, dafür Erneuerbare Energien zu fördern als auch die Steuergelder in Gesundheitswesen zu investieren. Dabei machen die Autoren auch Vorschläge für eine sinnvolle und soziale Umverteilung der Steuergelder; in Deutschland wäre da bspw. vor allem der verstärkte Ausbau der Solarenergie und der gleichzeitige Abschied von der Kohle: Über fünf Milliarden Euro an Subventionen in fossile Industrien könnten umverteilt werden, um mit den Steuergeldern mehr als 300.000 Haushalte in Deutschland mit Solarmodulen auszustatten, als auch um den Übergang für Deutschlands 15.000 Beschäftigte in der Kohleindustrie für die kommenden fünf Jahre zu sichern, so HEAL. na


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