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Windkraft hängt Kernenergie ab

Jetzt dreht die Windkraft richtig auf. In diesem Jahr wird in Deutschland laut einer Hochrechnung des IWR erstmals mehr Windenergie als Atomstrom ins Netz eingespeist. (Foto: pixabay.com, CC0 Public Domain)
Jetzt dreht die Windkraft richtig auf. In diesem Jahr wird in Deutschland laut einer Hochrechnung des IWR erstmals mehr Windenergie als Atomstrom ins Netz eingespeist. (Foto: pixabay.com, CC0 Public Domain)

In diesem Jahr wird laut einer Hochrechnung des IWR erstmals mehr Windenergie als Atomstrom in das deutsche Netz eingespeist. Wesentliche Treiber sind dafür der starke Windkraftausbau der letzten Jahre sowie aktuelle Ausfälle mehrerer AKWs.

28.05.2016 – Das hätte vor einigen Jahren noch niemand für möglich gehalten. Zumindest nicht so schnell. Aber schon in diesem Jahr wird die durch Windanlagen produzierte Strommenge die Kernenergie überflügeln können. Das hat eine Hochrechnung des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) auf Basis aktueller Werte ergeben. Schon im letzten Jahr blieb die Stromerzeugung aus Onshore- und Offshore-Windenergie nur knapp hinter der Produktion aus Kernenergie zurück.

Der große Erfolg der Windkraft ist jedoch kein Zufall. So verzeichnete Deutschland bereits im letzten Jahr einen rekordverdächtig hohen Zubau von Offshore-Windenergie. Beeindruckende 2.467 Megawatt wurden dabei 2015 an das Stromnetz angeschlossen. Der Ausbau an Land war verglichen mit dem Rekordjahr 2014 nur leicht schwächer. So wurden im letzten Jahr noch über 3.700 Megawatt hinzugebaut – ebenfalls ein sehr guter Wert. Diese starken Zubaujahre wirken sich nun auch auf die Erzeugungsdaten für das Jahr 2016 aus. Hinzu kommt, dass mit den Atomkraftwerken Grohnde, Philippsburg 2 und Gundremmingen B gleich mehrere Reaktoren über einen längeren Zeitraum ausfallen.

Offshore-Windenergie ist wesentlicher Treiber

Laut des IWR sind es vor allem die Windkraftanlagen auf dem Meer, die der Windenergie diesen Schub gegeben haben. „Allein die deutschen Offshore-Windkraftanlagen werden im Jahr 2016 sicher erstmals die Marke von 10 Milliarden Kilowattstunden Strom knacken können“, sagte IWR-Direktor Norbert Allnoch. Hingegen soll die Stromproduktion deutscher Kernkraftwerke auf deutlich unter 90 Milliarden Kilowattstunden absinken. Das wäre der niedrigste Stand seit Anfang der 1980er Jahre.

Insgesamt könnte die Windstromerzeugung in Deutschland erstmal die 100 Milliarden Kilowattstundenmarke brechen. Damit wäre sie auf einem guten Weg, auch die Steinkohle zu überholen. Angesichts der stark gestiegenen Stromexporte ist es aber sowieso fraglich, wieso trotz hoher CO2-Emissionen weiterhin so viele Kohlekraftwerke am Netz bleiben. jk


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