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NABU fordert Ausbaustopp für Offshore-Wind

Umspannwerk für Windenergie in der Ostsee
Umspannplattform des Offshore-Windparks Baltic 1 in der Ostsee. (Foto: Heiko Schöne und Gunnar Richter Namenlos.net, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)

Der NABU fordert in einem neuen Positionspapier, den Ausbau der Windenergie in der Ostsee einzustellen. Zu groß seien die Folgen für den Naturschutz. In der Veröffentlichung gibt der NABU auch Hinweise zur naturverträglichen Windkraftplanung an Land.

03.04.2017 – In dem Papier fordert der Verein, bei der Planung von Windenergieanlagen in Zukunft die Naturverträglichkeit stärker mit einzubeziehen. Durch seine ökologischen und hydrografischen Besonderheiten sei der Naturraum Ostsee bereits durch geplante Offshore-Windparks gefährdet. Besonders für den Vogelzug auf der Route Schonen-Rügen sehen die Experten Gefahren, sollten hier weitere Anlagen errichtet werden. Als umfassend sehen die Gutachter auch die Geräuschbelastung für Meerestiere bei der Installation der Türme an, an welchen die Turbinen befestigt sind. Um diese im Meeresboden zu verankern werden sie in das Sediment gerammt, was erheblichen Lärm verursacht, der besonders die Ortungssysteme von Schweinswalen und Tümmler stört.

Windenergieausbau muss weitergehen

Dass man in Deutschland die Windenergie bräuchte um die Klimaziele zu erreichen steht für NABU-Präsident Olaf Tschimpke außer Frage. Das Positionspapier macht daher auch Vorschläge für den Ausbau von Windkraft an Land. Tschimpke forderte in der Vergangenheit bereits schon mehrmals, der Naturschutz dürfe nicht gegen den Klimaschutz ausgespielt werden. Für den Ausbau der Erneuerbaren Energien müsse die Naturverträglichkeit stärker als politisches und planerisches Leitbild etabliert werden. Dazu zähle eine verbindliche Regionalplanung mit klar definierten Ausschlussgebieten, in denen etwa bedrohte Vogel- und Fledermausarten berücksichtigt werden. Naturnahe Wälder und Gebiete, die dem europäischen Schutznetzwerk „natura2000“ angehören sollen ebenfalls von den Planungen ausgeklammert werden.

Grüne nicht einverstanden

Der Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell (B`90/Grüne) äußerte Kritik zu den Überlegungen des NABU. Für ihn gibt es durch die Windenergie keine negativen Auswirkungen auf die Natur. Fell argumentiert, im Gegensatz zu anderen Formen der Energieerzeugung sei die Windkraft nicht für die Zerstörung von Naturräumen verantwortlich und sei deshalb naturschutzfachlich unbedenklich. Das Argument, die Bestände seltener Vogelarten würden durch die Rotorblätter der Anlagen zu stark in Mitleidenschaft gezogen lässt Fell nicht gelten. Die bisher erfassten Verluste von Rot-Milan, Fledermäusen und Schreiadler seien für die Populationen der bedrohten Arten nicht gefährlich. bm


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