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ThüringenGrüne Energie für den Wintersport in Oberhof

Luftaufnahme einer schneebedeckten Landschaft, mit Bäumen und Sportinfrastruktur
Im winterlichen Weiß, die Sportstätten in Oberhof (Bild: @Christian_Heilwagen)

Sie können ein sichtbares Zeichen für die Energiewende im Spitzensport werden. Strom und Wärme in den Wintersportzentren des thüringischen Oberhof sollen auf Erneuerbare Energien umgestellt werden.

28.03.2024 – Es ist eines der bedeutendsten Wintersportzentren Deutschlands, im thüringischen Oberhof treffen sich jeden Winter Spitzenathleten aus Biathlon, Skilanglauf, Skispringen und dem Rennrodeln zu Wettkämpfen. Neben jährlichen Weltcups fand im letzten Jahr auch die Rennrodel- und Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof statt. Das schafft mediale Aufmerksamkeit für die Sportstätten, die weltweit im Fernsehen zu sehen sind. Das Thüringer Wintersportzentrum soll nun fit für eine nachhaltige Zukunft gemacht werden. Entstehen werden:

1. Ein neues Niedertemperaturnetz zwischen den Wintersportstätten. Das verringert nicht nur den Stromverbrauch bei der Kälteerzeugung, sondern macht auch die dabei entstehende Abwärme nutzbar. Das kostenfreie Energiepotenzial der Kältemaschinen wird mittels Wärmepumpen zur Beheizung und Warmwasserbereitung der Gebäude sowie der Einspeisung in das neu entstehende Fernwärmenetz genutzt.

2. Zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) und drei Biomasseheizkessel, die Holzhackschnitzel aus lokaler Produktion verwerten. Insgesamt sollen die Wärmeerzeuger mit einer gesammelten Wärmeleistung von 3.000 Kilowatt in das Wärmenetz einspeisen.

3. Ein neues Stromnetz zwischen den Wintersportstätten. Dazu werden großflächig PV-Anlagen auf den Sportstätten installiert. Gemeinsam mit Strom aus den BHKWs, soll der Strombedarf der Oberhofer Wintersportzentren von bis zu 4,7 Millionen Kilowattstunden jährlich weitgehend gedeckt werden.

Angesichts dieser hochtrabenden Pläne zeichnet die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), die Stadt Oberhof als Energiekommune des Monats März aus. AEE-Geschäftsführer Robert Brandt sagt: „Spitzensport genießt in jeder Gesellschaft ein hohes Ansehen. Daher ist die Sichtbarkeit erneuerbarer Energieanlagen bei solchen Events ein wichtiges Zeichen für die Bedeutung der Energiewende. Oberhof kann neue Bevölkerungsgruppen für das Thema gewinnen und so zum Vorbild für andere Sportregionen werden.“

Mit der Fertigstellung der Anlagen, soll das Thüringer Wintersportzentrum ab 2028 klimaneutral betrieben werden. Damit würden 2.900 Tonnen CO2-Äquivalente jährlich eingespart werden. Auch die Stadt Oberhof selbst möchte bei der Energiewende vorangehen. Potenziale für Windenergie und Geothermie werden derzeit geprüft. Pläne gibt es bereits für viele PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und Tourismusbetrieben sowie Wärmepumpen.

Die Klimakrise greift nach Oberhof

Energie in Oberhof wird auch gebraucht, um Schneekanonen zu betreiben. In Mittelgebirgslage, inmitten des Thüringer Waldes, hat der Ort mit immer wärmeren Temperaturen und weniger Schneefall zu kämpfen. Ohne Kunstschnee geht es nicht mehr. In Oberhof versuchen sie diese Maßnahme möglichst nachhaltig zu gestalten.

Die Abwärme der Schneekanonen etwa, soll für die Wärmeversorgung genutzt werden. Für den Kunstschnee soll größtenteils Schmelzwasser verwendet werden. Zugleich muss sich Oberhof umorientieren. Biathlon- und Skisprungwettbewerbe etwa sind grundsätzlich auch im Sommer möglich – auf Rollen und Matten. mg


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