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Erstes Mehrfamilienhaus als Passivhaus Plus zertifiziert

Die Kombination aus Effizienz und Erneuerbaren Energien ist auch im vermieteten Geschosswohnungsbau zukunftsfähig – das zeigt ein Neubau in Innsbruck, der weltweit als erstes Mehrfamilienhaus eine Passivhaus-Plus-Zertifizierung erhalten hat.

07.08.2015 – Das Gebäude der Wohnbaugesellschaft Neue Heimat Tirol wurde als Passivhaus Plus zertifiziert. Grundlage dieses Konzepts ist nicht eine nur theoretische Jahresenergiebilanz –betrachtet wird vielmehr die tatsächliche regionale und jahreszeitliche Verfügbarkeit von Erneuerbarer Energie. Auf diese Weise wird ein vollständig nachhaltiges Versorgungssystem möglich. Das Konzept ist zukunftsfähig: In der Kombination mit der Erzeugung Erneuerbarer Energie sind bereits die künftigen Anforderungen der EU an ein Nearly Zero-Energy Building erfüllt.

„Die Frage, ob ein Wohngebäude vollständig, also das ganze Jahr über mit Erneuerbarer Energie versorgt werden kann, ist von der Neuen Heimat Tirol eindeutig beantwortet: Ja, es geht“, sagt Prof. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts. Grundlage dafür sei die bewährte Energieeffizienz des Passivhaus-Standards. Dadurch sei der Energiebedarf derart gering, dass die in der Region erneuerbar erzeugte Energie sogar im Winter ausreiche. „Die oft angeführte Netto-Jahresbilanz hilft bei der Suche nach einem praktikablen Konzept zur energetischen Bewertung von Gebäuden nicht weiter – denn bis heute ist es mit auch nur annähernd vertretbarem Aufwand nur begrenzt möglich, sommerliche Wärme- oder Stromüberschüsse für den Winter zu speichern“, so Feist. Mit dem Passivhaus Plus sei dieses Problem nun gelöst.

Die Wohnanlage „Vögelebichl“ in Innsbruck besteht aus zwei Neubauten, die durch eine Tiefgarage miteinander verbunden sind. Der als klassisches Passivhaus zertifizierte südliche Baukörper verfügt über 10 Wohnungen. In dem als Passivhaus Plus zertifizierten nördlichen Gebäude befinden sich auf vier Stockwerken insgesamt 16 Wohnungen. Für das „Plus“ im Energiekonzept sorgen eine Grundwasserwärmepumpe, eine thermische Solaranlage und eine Photovoltaik-Anlage. Um auf der anderen Seite der Bilanz den Bedarf gering zu halten, kommen in beiden Gebäudeteilen die bewährten Grundprinzipien des Passivhaus-Standards zum Einsatz: Komfortlüftung, Dreischeibenverglasung, sehr gute Wärmedämmung, luftdichte Gebäudehülle und wärmebrückenfreie Konstruktion.

Als weltweit erstes Passivhaus Plus wurde kürzlich ein Einfamilienhaus in Baden-Württemberg zertifiziert, ein Einfamilienhaus in Lohfelden bei Kassel hat inzwischen ebenfalls die Kriterien erfüllt. na


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