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Hendricks will Baustandards lockern um Kosten zu senken

Diverse Änderungen von Baunormen und -regeln sollen das Bauen bezahlbar machen, so die Ansage des Bundesbauministeriums. Eine Lockerung der EnEV ist dabei nicht geplant, diese Ausnahme soll nur für schnell zu errichtende Flüchtlingsunterkünfte gelten.

07.10.2015 – Die ersten Ergebnisse des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen liegen vor. Die von Bundesbauministerin Barbara Hendricks initiierte Baukostensenkungskommission hat dazu einen Maßnahmenkatalog entwickelt, der einen Beitrag zum kostengünstigen Wohnen und Bauen in Deutschland leisten solle. Die Kommission sollte einerseits die Entwicklung der Baukosten analysieren und Kostentreiber identifizieren, andererseits aber auch Ursachen für diese Entwicklungen ermitteln und konkrete Möglichkeiten aufzeigen, wie sich die Wirtschaftlichkeit des Bauens steigern ließe. Der Abschlussbericht der Kommission soll mehr als 60 Empfehlungen zur Kostendämpfung enthalten und in diesem Herbst vorgelegt werden.

In Gesprächen mit den Bündnispartnern habe sich gezeigt, so Hendricks, dass ansteigende Wohnflächen, Ausstattungsmerkmale und technische Ausrüstungen die eigentlichen Kostentreiber beim Wohnungsbau seien. Diese würden häufig durch die jeweiligen Regelungen der Kommunen, Länder und zum Teil des Bundes beeinflusst und sollten begrenzt werden. Leistungen des Bauhandwerks dagegen zählten nicht zu den wesentlichen Kostentreibern. Überarbeitet werden sollte auch das Bauordnungsrecht, das länderbezogen unterschiedlich ist und möglichst ein bundeseinheitliches Regelwerk werden sollte. Hendricks spricht sich auch für eine Revision des Normungswesens aus, dieses sei immer umfangreicher geworden und führe bei der Planung und beim Bau zu höheren Kosten und Haftungsrisiken.

Vor allem bei den Themen Brandschutz, Schallschutz aber auch Statik beklagen viele Planer und Bauherren, dass hier in den letzten Jahren teilweise maßlos übertriebene Normen und Regelwerke aufgebaut wurden, die lediglich die Kosten für den Bau enorm in die Höhe treiben jedoch das Bauwerk in keiner Weise verbessern. Hinzu kommt, dass diese Normen in den verschiedenen Bundesländern teilweise noch unterschiedlich sind, was logisch nicht mehr erklärbar ist.

Energieeffizienzmaßnahmen zählen nicht zu den großen Kostentreibern, da sind sich die meisten Experten einig, zumal es hier positive Folge- und Einspareffekte gibt, wenn richtig geplant wurde. Beim Bau von Flüchtlingsunterkünften, die teilweise sowieso als temporäre Bauten geplant werden, könnten aber auch dabei die Vorschriften gelockert werden. na


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