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Horizon 2020 – Niedrigstenergiegebäude werden Pflicht

Das Zentrum für Umweltbewusstes Bauen in Kassel: Das Gebäude ist in Passivhaus-Bauweise konzipiert. Das abgestimmte Anlagenkonzept  wurde mit Simulationsstudien zu einem optimierten Gesamtkonzept entwickelt. (Foto: Constantin Meyer, Köln)
Das Zentrum für Umweltbewusstes Bauen in Kassel: Das Gebäude ist in Passivhaus-Bauweise konzipiert. Das abgestimmte Anlagenkonzept wurde mit Simulationsstudien zu einem optimierten Gesamtkonzept entwickelt. (Foto: Constantin Meyer, Köln)

2015 starteten in Europa Weiterbildungsmaßnahmen auf universitärem Niveau zum Thema Nearly Zero Energy Building mit dem Ziel, professionelle Akteure am Bau in punkto Gebäude-Energieeffizienz und der Integration Erneuerbarer Energien zu unterstützen.

2015 starteten in Europa Weiterbildungsmaßnahmen auf universitärem Niveau zum Thema Nearly Zero Energy Building mit dem Ziel, professionelle Akteure am Bau in punkto Gebäude-Energieeffizienz und der Integration Erneuerbarer Energien zu unterstützen.

29.04.2016 – Für eine erfolgreiche Energiewende und Klimaschutzmaßnahmen, wie sie auch im Klimaabkommen von Paris verankert sind, ist der energieoptimierte Neubau und die energieeffiziente Sanierung von Gebäuden mit der Integration Erneuerbarer Energien unerlässlich. Die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden fordert für den Neubau von öffentlichen Gebäuden nach dem 31. Dezember 2018 und für alle anderen Neubauten nach dem 31. Dezember 2020 den Niedrigstenergiegebäude-Standard (Nearly Zero Energy Buildings – NZEB).

Den Rahmen für die Definitionen geben internationale Abkommen, vor allem aber die EU-Richtline 2010/31/EU vor. Darin heißt es in Artikel 2, Absatz 2: „Niedrigstenergiegebäude beschreibt ein Gebäude, das eine sehr hohe, nach Anhang I bestimmte Gesamtenergieeffizienz aufweist. Der fast bei null liegende oder sehr geringe Energiebedarf sollte zu einem ganz wesentlichen Teil durch Energie aus erneuerbaren Quellen – einschließlich Energie aus erneuerbaren Quellen, die am Standort oder in der Nähe erzeugt wird – gedeckt werden.“.

Viele Wege führen zum NZEB

Wie genau solch ein Gebäude aussehen soll ist aber noch nicht hinreichend geklärt, und nur wenige Planer können bislang mit der Definition richtig arbeiten. Diesbezüglich wird in Deutschland voraussichtlich bald der neue Referentenentwurf für die nächste EnEV vorgelegt und dann konkretere Maßstäbe gesetzt werden. „Noch spannender ist aber die Frage“, so Jutta Steinbrecher, die den Lehrgang Niedrigstenergiegebäude am Zentrum für Umweltbewusstes Bauen in Kassel leitet, „ob und wie wir einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 schaffen – und das ist ja auch das Thema dieser Fortbildung.“

Daher liegt der Schwerpunkt auch auf der energetischen Modernisierung des Wohngebäudebestandes mit Fokus Energieeffizienz, wobei auch ökologische und Nachhaltigkeitsaspekte wie etwa die richtige Baustoffwahl eine Rolle spielen. Mit dem ersten kostenlosen Lehrgang, der Ende April zu Ende ging, haben die Teilnehmer und Dozenten im Erfahrungsaustausch den Grundstein für die weiteren Seminare gelegt. „Bei einer recht heterogenen Teilnehmergruppe mit 40 Fachleuten mit verschiedenen Arbeitsschwerpunkten und Erfahrungshintergrund war es dabei nicht immer einfach, den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden“, berichtet Seminarleiterin Jutta Steinbrecher. „Das Feedback der Teilnehmer ist sehr vielfältig, es gibt fachlich interessante Beiträge. Die Überlegung geht deshalb dahin, dem Erfahrungsaustausch im nächsten Kurs noch mehr Raum zu geben.“

Klimaschutz geht über Grenzen

Zudem sei es nicht ganz einfach, die Fortbildung in einen internationalen Kontext zu bringen. Auf den Projekttreffen in den teilnehmenden Ländern wird daher auch diskutiert, wie man den Wissensaustausch der Akteure fördern und somit Synergien schaffen kann. Ziel ist es, ein Netzwerk von Akteuren mit Erfahrung im Bereich Niedrigstenergiegebäude / NZEB aufzubauen. In allen beteiligten Ländern ist die Teilnahme zum jetzigen Zeitpunkt kostenfrei. In Deutschland werden die Weiterbildungen von der Universität Kassel angeboten. Die zur Verfügung stehenden Plätze werden aufgrund der Förderrichtlinien vorrangig an Frauen und Arbeitssuchende vergeben. Nicole Allé

Infos und Bewerbung für die Fortbildung sowie Kontakte in weitere europäische Länder:
www.zub-kassel.de/weiterbildung
www.mens-nzeb.eu
Kontakt: Jutta Steinbrecher, Universität Kassel steinbrecher@uni-kassel.de


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