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Ökologischer hochstapeln: Ein Holzhochhaus für London

Entwurf für das 300 Meter hohe Holz-Hochhaus in Londons City von PLP Architecture/und der Universität Cambridge. (Rendering: © PLP Architecture + Universität Cambridge)
Entwurf für das 300 Meter hohe Holz-Hochhaus in Londons City von PLP Architecture/und der Universität Cambridge. (Rendering: © PLP Architecture + Universität Cambridge)

London ist im Höhenrausch, 200 Hochhäuser waren 2014 in Planung. Verglaste Stahlbetonkonstruktionen dominieren die Skyline, doch nun will man hoch hinaus in Holz mit einem 300 Meter hohen Wolkenkratzer. Der Baustoff ist nicht ganz neu für die Stadt.

London ist im Höhenrausch, 200 Hochhäuser waren 2014 in Planung. Verglaste Stahlbetonkonstruktionen dominieren die Skyline, doch nun will man hoch hinaus in Holz mit einem 300 Meter hohen Wolkenkratzer. Der Baustoff ist nicht ganz neu für die Stadt.

02.05.2016 – Die Skyline Londons ist eine architektonische Mischung aus historischen Bauten und markanten Wolkenkratzern wie the Shard oder the Gherkin das wegen seiner Formgebung im Volksmund „die Gurke“ genannte Hochhaus. Stahl, Beton und Glas sind die Baustoffe der Wahl, verspiegelte Stahlbeton-Konstruktionen tragen weltweit zu einer Eintönigkeit in Architektur und Städtebau bei – ganz zu schweigen vom Verbrauch an Ressourcen und einem hohen Primärenergiebedarf.

Das Architekturbüro PLP Architecture und die Universität Cambridge wollen nun mit einem 300 Meter hohen Wolkenkratzer in Holzbauweise für Londons Zentrum dem Trend etwas entgegensetzen. Eine verdichtete Bauweise sei schon nötig, meinen auch die Architekten. Doch ökologische Baustoffe werden in Londons Städtebau kaum genutzt. Dabei hat Holz als Baustoff in London sogar eine gewisse Tradition, denn in historischen Gebäuden wurde viel Holz verbaut. Und es gibt auch nennenswerte Neubauten aus Holz – nicht 300 Meter hoch, aber doch bereits mehrgeschossig.

Holzbau erobert die Städte

Das bislang höchste Wohnhaus in Holzbauweise in Deutschland mit sieben Geschossen steht in Berlin im Stadtteil Prenzlauer Berg – der innovative, 22 Meter hohe Holzfachwerkbau des Berliner Büros Kaden und Klingbeil Architekten im Holzbetonverbund ist außen verputzt und nur bei zweitem Hinsehen als Holzkonstruktion erkennbar. Vor allem durch neue Lösungsansätze beim Thema Brandschutz hat das Projekt europaweiten Modellcharakter erlangt und wurde mehrfach prämiert. Die Höhenentwicklung in Holzbauweise hat sich in London fortgesetzt, mit einem neungeschossigen Wohnturm in Massivholzbauweise Das Stadthaus 24 Murray Grove wurde bereits 2012 fertiggestellt. Der geplante Wolkenkratzer will nun sogar 80 Stockwerke hoch hinaus in Holz. Das Holz soll dabei nur aus zertifizierten Wäldern bezogen werden.

Holzbauweise hat viele Vorteile

Holzbau hat neben ökologischen weitere Vorteile. Die Planer des Holzhochhauses rechnen mit geringeren Baukosten und einer schnelleren Bauzeit. Der Architekt und Software-Entwickler Holger König hatte im letzten Jahr in einer Studie berechnet, dass Holzbau in vier von fünf Fällen gleich teuer oder sogar günstiger als Standard-Bauweise ist und dabei auch noch CO2 einspart. Die Probleme bei der Holzbauweise liegen nicht bei den Kosten – sondern eher bei ordnungsrechtlichen und bürokratischen Hürden.

Doch Massivholzbauten erzielen meist beste Ökobilanzen; und durch eine zunehmende Ressourcenknappheit, die CO2-Thematik und die steigenden Preise für Stahl und Beton wird die Bedeutung des Holzes künftig als Baustoff noch interessanter werden – auch im städtischen Umfeld. na


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