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Projekt zur Wärme-Sanierung von Mehrfamilienhäusern

Fassadenelemente, die nicht nur die Wärmedämmung sondern auch Komponenten der Heizungs- und Lüftungstechnik enthalten, sind ein Thema bei LowEx-Bestand. (Bild: Fraunhofer ISE)
Fassadenelemente, die nicht nur die Wärmedämmung sondern auch Komponenten der Heizungs- und Lüftungstechnik enthalten, sind ein Thema bei LowEx-Bestand. (Bild: Fraunhofer ISE)

Für den Erfolg der Energiewende gilt es, auch die Wärmeversorgung von Bestandsgebäuden durch nachhaltige Technologien zu sichern. Vor allem bei Mehrfamilienhäusern hinkt die Nachrüstung hinterher. Ein Verbundprojekt entwickelt nun effiziente Lösungen.

Für den Erfolg der Energiewende gilt es, auch die Wärmeversorgung von Bestandsgebäuden durch nachhaltige Technologien zu sichern. Vor allem bei Mehrfamilienhäusern hinkt die Nachrüstung hinterher. Ein Verbundprojekt entwickelt nun effiziente Lösungen.

09.11.2016 – Rund die Hälfte der Wohnungen in Deutschland befindet sich in Mehrfamilienhäusern. Doch gerade bei diesem Gebäudebestand herrscht Sanierungsstau, kommt die Nachrüstung mit moderner Gebäudehülle oder Wärmepumpen nicht den Vorgaben nach. Das Verbundprojekt „LowEx-Bestand“, unter der Koordination von KIT und Fraunhofer ISE wird daher nun marktgängige Konzepte entwickeln und ihre Betriebsqualität demonstrieren.

„Die zwei wichtigsten Hebel zur Erreichung eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestands sind baulicher Wärmeschutz und kohlendioxidarme Heiztechnik“, so Projektleiter Professor Hans-Martin Henning, Inhaber der Professur für technische Energiesysteme am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Koordinator des Geschäftsfelds Gebäudeenergietechnik am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. „Zugleich müssen die Maßnahmen eine gute Wirtschaftlichkeit aufweisen.“

Hinsichtlich des energetischen Einsparpotentials wurde bislang meist auf die Technik fokussiert, weniger auf die gebäudespezifischen Randbedingungen und damit auf die „Passung“ zwischen neuer Technologie und sanierungsbedürftigem Gebäude. Hier setzt „LowEx-Bestand“ an. Die Komplexität der Bau- und Sanierungsprozesse steht bisher einer breiten Umsetzung neuer Lösungen im Weg. Im Projektverbund sollen nutzerverträgliche Sanierungsansätze gefunden werden, die die Bauqualität und die Abläufe verbessern und vereinfachen. Es sollen neue Gebäudeenergiekonzepte entwickelt, implementiert, demonstriert und messtechnisch bewertet werden.

Wärmepumpen fürs Mehrfamilienhaus

Wärmepumpen die Strom aus erneuerbaren Quellen nutzen versorgen bereits viele Ein- und Zweifamilienhäuser kohlendioxidarm mit Wärme. Bei Mehrfamiliengebäuden ist der Einsatz von Wärmepumpen dagegen noch selten. Denn für den Einsatz in Mehrfamiliengebäuden stellen sich einige Herausforderungen, die im Rahmen von „LowEx-Bestand“ gelöst werden sollen, insbesondere im Bereich der Warmwasserbereitung, des Legionellenschutzes und auch der Erschließung der Wärmequellen – also Erdreich oder Außenluft.

Im Projekt werden auch Gaswärmepumpen als Alternative betrachtet. Gaswärmepumpen benötigen eine kleinere Wärmequelle als Elektrowärmepumpen, was gerade bei Gebäuden in städtischen Regionen ein großer Vorteil sei, so die Forscher.

Wärmedämmen mit Bedacht

Im Bereich des Wärmeschutzes arbeitet „LowEx-Bestand“ an Sanierungslösungen, die Bewohner möglichst wenig beeinträchtigen. Hierfür werden vorgefertigte Fassadenelemente entwickelt und eingesetzt, die nicht nur die Wärmedämmung sondern auch Komponenten der Heizungs- und Lüftungstechnik enthalten. So verringert sich der bauliche Aufwand im Inneren der Wohnungen. Zugleich verspricht ein hoher Vorfertigungsgrad eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Sanierung.

Hauptziel des Vorhabens ist es, die neuen Konzepte im Bereich der energetischen Sanierung der Gebäudehülle und des Einsatzes von Wärmepumpen für Mehrfamilien-Bestandsgebäude umfassend weiter zu entwickeln, ihre Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, die Qualität ihres Betriebs zu sichern und somit zu einer beschleunigten Markteinführung und -verbreitung beizutragen.


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